In den Senegal reist man entweder als Tourist, um im Atlantik zu planschen, oder als Geschäftsreisender in die Hauptstadt Dakar. Und die ist erst einmal ein Schock: Afrikanische Tradition prallt auf europäische Moderne – bunt, stolz, irritierend. Diese Metropole pendelt zwischen französischem Savoir-vivre und historischem Gruselort aus der Zeit des Sklavenhandels. Magnet und Moloch zugleich.
Es gibt derzeit keine Nonstop-Linienflüge ab Deutschland in die Drei-Millionen-Metropole. Brussels Airlines, TAP, Iberia und Air France fliegen täglich an die Westküste Afrikas – Passagiere aus Deutschland müssen umsteigen. brusselsairlines.com, airfrance.com, flytap.com, iberia.com
Vor dem Flughafen warten unzählige schwarz-gelb lackierte Taxis. Die sind zwar meist mit einem Taxameter ausgestattet, der allerdings so gut wie nie zum Einsatz kommt. Im Senegal wird viel und leidenschaftlich gehandelt, manchmal ohne Ende. Eine Taxifahrt in die Stadt sollte nicht mehr als 30 Euro kosten. Wenn sich ein Taxifahrer darauf nicht einlässt, winken Sie einfach den nächsten heran – Konkurrenz drückt den Preis. Deutlich zuverlässiger und auch nicht wesentlich teurer sind die Limousinen-Services der großen Hotels.
Platzhirsch an der Corniche am Cap Vert ist das Radisson Blu. So schön es vielleicht in anderen Großstädten sein mag, sich in einem „Geheimtipp“ einzubuchen, in Dakar sollten Sie auf Nummer sicher gehen. Und das Radisson ist ein wirkliches Spitzenhotel: Blick über den sehr rauen Strand, riesige Poolanlage, Restaurant und angeschlossenes Shoppingcenter – ein kleines Paradies, unweit der überfüllten Innenstadt. Die gepflegte Poolbar ist am Wochenende der Treffpunkt der Schönen und Reichen von Dakar. Bis ins letzte Detail aufgebrezelt, wandeln hier stolze afrikanische Beauties entlang des Pools und tanzen zu den Klängen des lokalen DJs. Das Frühstück nimmt man auf der Terrasse mit Blick aufs Meer und Palmen ein – très bien! radissonblu.com/hotel-dakar
Dakar hat eine bewegte Vergangenheit als Kolonie hinter sich – und als Ausgangspunkt des Sklavenhandels Richtung Amerika. Zu Tausenden verschifften Portugiesen, Holländer, Engländer und Franzosen von der kleinen vorgelagerten Insel Goreé aus Sklaven über den Atlantik. Heute wird man als Besucher selbst ein Gefangener – von Hunderten Händlern auf der Insel, die vom naiven Wandgemälde bis zum Glasschmuck alles feilbieten, was man gemeinhin als Lokalkolorit mit nach Hause nimmt – und sich dann wundert, warum man es gekauft hat. Hier heißt es, standhaft bleiben und dem manchmal massiven Drängen der Händler nicht nachzugeben. Wer es in den oberen Teil der Stadt schafft, sollte im „L’Amiraute“ (Tel. +221 77 630 72 69) einkehren. Das kleine, feine Restaurant bietet Fangfrisches aus dem Atlantik, kühlen Weißwein aus Frankreich, einen tollen Blick auf die Insel und das Meer – und überrascht mit einer sehr kleinen Rechnung. au-senegal.com