Kai Böcking reist hauptberuflich um die Welt. In seiner BT-Kolumne gewährt uns der Moderator und Journalist einen Insiderblick auf die Metropolen dieser Welt – garniert mit aktuellen News & Tipps für Ihren nächsten Trip.
Seit über 25 Jahren lebe ich, als geborener Rheinländer, in München. So manches hat sich seitdem verändert, aber genau so viele Plätze und Institutionen haben über Jahrzehnte ihren Status gehalten: der FC Bayern, die Biergärten, Hotel- und Restaurantklassiker. Eine selbstbewusste Mischung aus Tradition und neuen Trends. Die Münchner leben es halt, ihr: „Mia san mia!“
Foto: DriveNow
An München führt kein Weg vorbei, auch am Verkehrskollaps nicht. Wer nicht unbedingt muss, der sollte daher aufs Auto verzichten und „öffentlich“ fahren. Wenn es doch die eigenen vier Räder sein müssen, dann lieber einen Carsharing-Service nutzen. Die bieten ihre Autos schon am Flughafen an und sind überall in der Stadt kostenlos auf offiziellen Parkplätzen abzustellen (die Parkgebühren in der Innenstadt treiben einem ansonsten den Angstschweiß auf die Stirn). Auch schön: Mit einem „grantelnden“, aber hilfsbereiten Münchener Taxifahrer fahren, die gibt’s nur hier.
Der Bayerische Hof und das Vier Jahreszeiten sind in herzlicher Feindschaft die etabliertesten Namen am Münchner Hotelhimmel. Ja, wir haben auch ein Mandarin Oriental und ein prächtiges Charles Hotel in der Stadt, aber Historie überzeugt. Meine Wahl ist das Vier Jahreszeiten. Das „Wohnzimmer Münchens“ wird es seit jeher genannt, und was der smarte Hotelchef Axel Ludwig seit seinem Antritt an moderner Eleganz in den alten Kasten geblasen hat, ist bemerkenswert. Die Restaurants modernisiert, den Service herzlich aufgepeppt und den Großteil der Zimmer saniert. Das „Wohnzimmer“ ist immer einen Besuch wert, allein schon wegen der vielen illustren Gäste.
Sie wollen in München zu einem Business-Lunch? Es ist Frühling, gehen Sie ins Freie, in einen der vielen Biergärten. Das macht man in München so, Geschäftsessen unter alten Kastanien. Eine Mass Bier ist sogar in der Landesverfassung als Lebensmittel verankert und hat schon so manchen Geschäftsabschluss in entspannter Atmosphäre beschleunigt.
Welcher Biergarten? Ja mei, da gibt’s halt so viele. Wer es ehrlich und rustikal mag, der sollte um die Ecke vom Bayerischen Rundfunk in den Augustinergarten einkehren. Mittags sind auch die vielen Stammtische frei, ab 17 Uhr geht da nur selten was.
Wer Zeit hat für einen Ausflug ins schöne Münchner Umland: Besuchen Sie das Kloster Schäftlarn. Im Klosterbräustüberl der Familie Kraus kommen schussfrisches Wild aus der eigenen Jagd und bayerische Klassiker zu überschaubaren Preisen auf den Tisch. Das Angus-Rind wächst um die Ecke im Grünen auf und wird artgerecht getötet. Ach ja, Gästezimmer gibt es auch.
www.klosterbraeustueberl-schaeftlarn.de/
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