4 Stunden in Washington D.C.
Washington D.C.: Lehrstunde in amerikanischer Kultur. Foto: iStock.com/LionelHKR
Aufgeräumt, entspannt, sympathisch: Die US-Hauptstadt ist ein guter Ort für eine Bleisure-Einheit und eine Lehrstunde in amerikanischer Kultur…
Text: Sabine Galas
Capitol/White House
Obwohl sich Washington D.C. nicht anfühlt wie eine Großstadt: Hier wird Weltpolitik gemacht. Das Kapitol, Symbol und Zentrum der amerikanischen Demokratie und allein wegen seiner Größe (229 x 107 x 88 Meter) einer der imposantesten Bauten der Stadt, gehört daher ebenso auf die Sightseeing-Liste wie das Weiße Haus. Während das Kapitol ohne Weiteres besichtigt werden kann (Tickets unter visitthecapitol.gov oder vor Ort), ist der Wohnsitz des Präsidenten seit 9/11 tabu. Hier müssen sich Besucher mit einem Blick von außen durch den schmiedeeisernen Zaun begnügen oder einen offiziellen Antrag für eine Tour stellen – Nichtamerikaner über ihre Botschaft in D.C. Wem das zu aufwendig ist: Im White House Visitor Center wird man virtuell durchs Haus geführt. nps.gov/whho (Foto: iStock.com/zrfphoto)
Memorial-Tour
Die US-Hauptstadt bündelt die amerikanische Geschichte auf kleiner Fläche – mehr Denkmäler an einem Ort habe ich selten gesehen. Die teils gewaltigen Monumente sind ganzjährig gut besucht – Familien und Schulklassen aus dem ganzen Land kommen nach D.C., um ihrer Gründerväter zu gedenken und der Opfer der zahlreichen Kriege. Lincoln, Roosevelt, Martin Luther King: Jeder große Amerikaner ist zwischen der National Mall und dem Tidal Basin verewigt, bewacht von geschichtsfesten Rangern in schmucken Uniformen, die auf jede Frage eine Antwort wissen. Drei Stunden Zeit sollte man schon einplanen für eine Tour der Gedenkstätten, die man bei gutem Wetter entspannt mit dem Rad machen kann (Monuments Bike Tour, vier Meilen, 44 US-Dollar). bikeandrolldc.com (Foto: Sabine Galas)
Newseum
Hier schlägt das Herz jedes Medienschaffenden höher: Das Newseum ist ein grandioses Museum über den Journalismus und seine Erzeugnisse von der Frühzeit bis zur Moderne. 500 Jahre Pressegeschichte auf 15 Galerien, in denen man sich vom obersten Stockwerk nach unten vorarbeitet. Hier geht es nicht nur ums Blattmachen, sondern auch um das hohe Gut der Pressefreiheit und die Rolle der Medien im gesellschaftlichen Kontext. Erzählt in Text, Foto und Bewegtbild – ausdrucksstark umgesetzt, sehr bewegend. Schon beim Reingehen lockt ein spannendes Intro: Entlang der Fassade hängen die aktuellen Titelseiten der wichtigsten Tageszeitungen aus aller Welt, weitere 800 finden sich auf der Website. Der Eintritt kostet knapp 25 Dollar und ist jeden Cent wert. newseum.org (Foto: Sabine Galas)
NMAAHC
Schon der Bau rüttelt auf: Inmitten der weißen Marmorpracht von Washingtons National Mall prangt ein goldbraunes Gebäude in Form einer umgestürzten Pyramide, die Glasfassade mit bronzeüberzogenen Aluminiumbögen verkleidet. Es beherbergt seit 2016 das National Museum of African American History and Culture (NMAAHC), das erste nationale Museum für schwarze Geschichte und Kultur in den USA. Wer sich darauf einlässt, sollte Zeit und Muße mitbringen. Das Haus dokumentiert das Leben der Afroamerikaner auf 38.000 Quadratmetern Fläche von der Sklaverei bis zur Ist-Zeit und ist so beeindruckend wie bedrückend. Eines der besten Museen, die ich je besucht habe. Der Andrang ist groß: Im Sommer müssen Tickets vorgebucht werden. nmaahc.si.edu (Foto: Sabine Galas)
The Wharf
Entspannt und stylish geht es an der Southwest Waterfront zu: The Wharf ist ein neues Quartier am Potomac River, eine Meile lang und voller schicker Restaurants, Läden und Büros. Auch Musik und Entertainment werden hier geboten – im Sommer auf der Open-Air-Bühne, man sitzt auf edlen Holztreppen und schaut aufs Wasser. Im Winter gibt es eine Eisfläche – ein Vergnügen für Kind und Kegel, die mit The Wharf eine Entspannungsmeile bekommen haben, die den Fluss wieder mehr ins Leben der Städter holt. Wer hier übernachten will: Das Hyatt House hat tolle Apartments mit Blick auf die Marina. Mein absolutes Highlight: der alte Fischmarkt aus dem Jahr 1805, wo man bis spätabends fangfrisches Seafood kaufen (und essen) kann, drei Austern zu drei Dollar! wharfdc.com (Foto: iStock.com/Tim Brown)
Alexandria
In The Wharf legen auch die Wassertaxis nach Alexandria ab. Das kleine Städtchen gilt als eines der hübschesten Fleckchen der USA, liegt 30 Bootsminuten von D.C. entfernt und ist das perfekte Ziel für einen Ausflug an einem schönen Sommertag. Die Old Town wurde 1749 von schottischen Kaufleuten gegründet und fühlt sich genauso an: kleine Läden, Restaurants und Pubs, schmale Häuser mit bunten Türen – very charming. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein in der Wahlheimat George Washingtons, dessen ehemaligen Landsitz Mount Vernon man ebenso besichtigen kann wie die Baptistenkirche in der Alfred Street, wo Familie Obama gerne mal zum Gottesdienst vorbeischaut. Zum Sundowner ein Glas Wein an der Waterfront. visitalexandriava.com (Foto: Sabine Galas)
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