Omikron bremst im Januar Geschäftsreisen deutlich aus. Über drei Viertel der Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter nur noch dann reisen, wenn die Umstände es absolut erfordern.
Dem aktuellen VDR-Barometer zufolge genehmigen 77,2 Prozent der befragten Unternehmen dienstliche Reisen nur noch in Sonderfällen wie „geschäftskritischen Terminen“. Das ist ein deutlicher Anstieg verglichen mit dem vergangenen Oktober, als rund die Hälfte (51,7 Prozent) das Thema Geschäftsreise derart restriktiv handhabte. Nur 21,5 Prozent schicken ihre Mitarbeiter ohne Vorbehalt auf Reisen. Allerdings gibt es auch keine generellen Reiseverbote mehr.
Was die Reiseziele betrifft, so ist die Vorsicht gewachsen. Während 75,6 Prozent (+1 Prozent) der Unternehmen weltweite Geschäftsreisen genehmigen, ist die Skepsis gegenüber Inlands- und Europareisen angestiegen. 10,7 Prozent beschränken Dienstfahrten auf Deutschland (+7,3 Prozent) und 14,1 Prozent auf Europa (+7,9 Prozent). Grundsätzlich wollen 70,5 Prozent der Umfrageteilnehmer kurzfristig und abhängig von der Pandemielage über eine Lockerung der Reisebeschränkungen entscheiden. 16,4 Prozent erwarten, dass die derzeitigen Einschränkungen noch bis zum Ende des ersten Quartals Bestand haben, 13,1 Prozent bis zum Ende des ersten Halbjahrs.
Verglichen mit dem Vor-Pandemiejahr 2019 findet unverändert nur ein Bruchteil der Geschäftsreisen statt. Gaben 28,8 Prozent der Barometer-Teilnehmer im Oktober 2021 noch an, dass bis zur Hälfte aller Geschäftsreisen im Vergleich zu 2019 stattgefunden hatten, so konnten das nur noch 14,1 Prozent für 2021 bestätigen.
Eine Herausforderung bleibt es für Firmen, mit der Geschwindigkeit der sich ständig ändernden Gesundheitsrisiken und Einreisebestimmungen Schritt zu halten. So geben 74,7 Prozent der Teilnehmer an, dass komplizierte Einreisebestimmungen bei internationalen Reisen ein Hauptgrund sind, einen Diensttrip gar nicht erst in Betracht zu ziehen. 86,7 Prozent sorgen sich zudem um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, mangelnde Planungssicherheit (60 Prozent) und unklare bzw. intransparente gesetzliche Bestimmungen am Zielort (56 Prozent).
Inwieweit eine Erholung der Geschäftsreisen möglich ist, darüber sind sich die Umfrageteilnehmer nicht einig. Gefragt, ob im Vergleich zu 2019 Dienstreisen um bis zu 30 Prozent abnehmen werden, stimmten 56 Prozent zu – das sind 14 Prozent weniger als noch im Oktober 2021. Aber gleichzeitig glauben 16 Prozent der Unternehmen, dass die Zahl der geschäftlichen Reisen in spe um bis zu 50 Prozent abnehmen wird. Das sind 6 Prozent mehr als noch vor wenigen Monaten.
Lesen Sie die ganze VDR-Barometer-Umfrage hier
(thy)
VDR-Barometerumfrage: Firmen genehmigen mehr Dienstreisen
WTTC-Prognose: Wo sich der Geschäftsreisemarkt am schnellsten erholt
SAP Concur-Studie: Stellenwert von Geschäftsreisen nimmt zu