Die Mehrheit der Geschäftsreisenden gibt an, dass die Firma ihnen nicht die gleichen Chancen für Reisen bietet wie dem Kollegen. Die Hauptgründe dafür sind Alter, Geschlecht und nicht zuletzt auch die Anwesenheit.
Der jüngsten internationalen Umfrage von SAP Concur zufolge finden sich 62 Prozent der insgesamt 3850 befragten Geschäftsreisenden zurückgesetzt. Die Untersuchung, die in 25 Märkten durchgeführt wurde, brachte auch zutage, dass sich in den USA sogar 72 Prozent ungerecht behandelt fühlen.
Vor allem wer im Home Office arbeitet wird bei Dienstreisen (77 Prozent) oft übersehen. Diejenigen, die zumindest zu bestimmten Tagen im Büro anwesend sind, werden schon weniger – 61 Prozent – übergangen. Alle, die täglich am Arbeitsplatz erscheinen, fühlen sich am wenigsten (52 Prozent) benachteiligt.
Der häufigste Grund, warum Mitarbeiter nicht für eine Geschäftsreise in Betracht kommen, ist das Alter (21 Prozent). Sprache und Geschlecht werden je zu 17 Prozent als K.O.-Kriterium genannt. In den USA spielen zusätzlich noch Aussehen, Akzent und ethnische Zugehörigkeit eine besonders große Rolle.
Die Umfrage-Teilnehmer sagten auch, dass Diskriminierung und Sicherheitsbedenken auf Reisen gängige Themen sind. So haben 53 Prozent der befragten Reisenden in den letzten zwölf Monaten das Hotel gewechselt, weil sie sich unsicher fühlten. Dabei fackeln besonders jüngere Personen nicht lange. 64 Prozent der Teilnehmer der Generation Z und 61 Prozent der Gen X gaben an, dass sie wegen Unsicherheit in eine neue Bleibe gezogen sind.
Diskriminierung ist das andere heikle Thema, dem Geschäftsreisende begegnen. Vom Servicepersonal nicht beachtet zu werden, ist schon 31 Prozent der Befragten passiert. Besonders strenge Sicherheitschecks haben 26 Prozent erlebt, Übergriffigkeit und sexuelle Anspielungen 22 Prozent. 19 Prozent wurden auch schon mal von Kollegen gefragt, ob sie zum Hotel gehören. In den Vereinigten Staaten liegen diese Werte fast zehn Prozent höher.
Wegen mangelnder Akzeptanz und Diskriminierung verhalten sich LGBTQ-Geschäftsreisende besonders vorsichtig. Allein schon aus Selbstschutz verschleiern 90 Prozent ihre sexuelle Identität, wenn sie unterwegs sind. 46 Prozent verstecken sie, weil sie glauben, dass es dem Geschäft nicht zuträglich wäre, und 38 Prozent, weil es am Zielort Gesetze gegen LGBTQ gibt.
(thy)
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