Einer aktuellen Yougov-Umfrage zufolge sind die Unterschiede beim Trinkgeld zwischen den einzelnen Ländern groß. Deutsche und US-Amerikaner erweisen sich dabei als besonders großzügig.
Jeder, der guten Service leistet, ist ein potenzieller Trinkgeldempfänger. Verglichen mit Dienstleistungen wie Putzen oder Haareschneiden bekommen Kellner am ehesten Trinkgeld. Wie eine Umfrage in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, Dänemark und den USA ergab, sagten 78 Prozent der Befragten in Deutschland und 77 Prozent der US-Teilnehmer, dass sie in Restaurants Trinkgeld geben. In Dänemark tippen dagegen lediglich 24 Prozent die Bedienung.
Deutsche und Amerikaner sind auch anderen Service-Berufen gegenüber großzügig. So gibt’s den Extra-Obolus auch bei 67 Prozent der deutschen bzw. 65 der amerikanischen Umfrage-Teilnehmer bei Friseuren und Barbern. In Dänemark würden nur zwei Prozent dies machen, in Frankreich immerhin noch 24 Prozent.
Auch weit über die Hälfte der Deutschen gibt Trinkgeld an Kneipen-Mitarbeiter, Lieferdienste und Taxifahrer. Immerhin noch 47 Prozent vergessen das Hotelpersonal nicht. Am seltensten, so die befragten Deutschen, sagen sie Danke mit einem Geldschein bei Automechanikern. Nur jeder Fünfte (21 Prozent) darf darauf hoffen.
So unterschiedlich die Menschen bereit sind zu tippen, so einig sind sie sich, warum sie es tun. Honoriert wird damit in erster Linie guter Service. Doch es gibt noch zwei andere Ursachen, warum in manchen Ländern Trinkgeld gegeben wird. So nannten neun Prozent der Spanier und 21 Prozent der Schweden, dass sie das Gefühl haben, sie müssten aufgrund des sozialen Drucks mehr geben als auf der Rechnung steht.
Der dritte Grund für Trinkgeld ist, dass viele glauben, dass das Personal unterbezahlt wird. In den skandinavischen Ländern denken das nur acht bis neun Prozent, in den USA jedoch 24 Prozent. In Deutschland haben 21 Prozent der Befragten diesen Eindruck. Die schlechte Bezahlung dürfte auch den Ausschlag geben, warum Amerikaner (21 Prozent) auch bei miserablen Service noch bereit sind, Geld auf dem Tisch liegen zu lassen. Von den deutschen Umfrage-Teilnehmern waren dagegen nur acht Prozent in so einem Fall gewillt, extra zu bezahlen.
(thy)
Trinkgeld-Knigge: Wer bekommt wie viel?
Test: Falkensteiner Hotels ziehen Trinkgeld gleich mit der Rechnung ein
USA-Quiz: Kulturknigge für Eilige