Die Deutsche Bahn entwickelt gemeinsam mit Ericsson, O2 Telefónica und dem Funkmastbetreiber Vantage Towers ein Konzept für den Aufbau einer 5G-Mobilfunkinfrastruktur entlang der Gleise. Außerdem soll die Mobilitäts-App – der DB Navigator – ab November verbesserte Funktionen erhalten.
Wie die für künftig notwendigen hohen Übertragungsraten gelingen und die dafür benötigte Infrastruktur ressourcenschonend aufgebaut werden kann, wollen die Projektpartner bis Ende 2024 ausarbeiten. Das Bundesministeriums für Digitales und Verkehr unterstützt das Projekt zum sogenannten „Gigabit Innovation Track“ (GINT) mit rund 6,4 Millionen Euro.
Um technologische Ansätze und Möglichkeiten in der Praxis zu erproben, entsteht als Teil des Projekts entlang eines gut zehn Kilometer langen Gleisstücks in Mecklenburg-Vorpommern ein Versuchsfeld: Voraussichtlich zehn Funkmasten unterschiedlicher Bauart sollen für eine lückenlose Gigabit-Ausleuchtung der Strecke sorgen. Geprüft werden etwa verschiedene Designs von Funkmasten.
Für die Gigabitversorgung der Bahnreisenden testen die Projektpartner außerdem 5G-Mobilfunk auf den 3,6-Gigahertz-Frequenzen von O2 Telefónica. Diese Frequenzen ermöglichen besonders schnelle mobile Datenübertragung, allerdings mit geringerer Reichweite als beim heutigen 4G-Mobilfunk. Ein Funkmast versorgt damit nur rund einen Kilometer Bahnstrecke, so dass entlang der Schienen deutschlandweit rund 20.000 neue Masten gebraucht werden.
Der künftige Bahnfunk „Future Rail Mobile Communication System“ (FRMCS) mit seinem dedizierten Frequenzspektrum benötigt bei 1900 Megahertz zusätzliche Funkmasten. Deshalb entwickelt das Projektteam auch Vorschläge für Betreiber- und Kooperationsmodelle zwischen Bahn- und Mobilfunkindustrie sowie Funkmastbetreibern, bei denen etwa Funkmasten wettbewerbsneutral für FRMCS-Verbindungen und 5G-Versorgung für Fahrgäste gemeinsam genutzt werden können.
Investiert hat die DB bereits in die Mobilitäts-App „DB Navigator“. Ab November soll sie in der neuen Version verfügbar sein. Wer sie testen möchte, kann den „Next DB Navigator“ aus den App- und Playstores bereits herunterladen.
sus