Das kostenlose WLAN steht in Großbritanniens Zügen auf der Kippe. Der Grund sind rigorose Sparmaßnahmen des Verkehrsministeriums.
Großbritanniens Bahn zählt zu den ältesten auf der Welt. 1825 ging der erste öffentliche Zug in Betrieb. Ohne Bahn wäre es nicht möglich, täglich von den Vorstädten in Metropolen wie London zu pendeln. Bereits in der letzten Dekade wurde daher Gratis-WLAN an Bord zum Standard.
Jetzt müsste das WLAN-Netz erneuert werden, aber das Department for Transport (DFT), das Verkehrsministerium, versucht derzeit, die Betriebskosten für das Bahnnetz unter allen Umständen zu senken. Wie das Branchenportal Businesstravelnewseurope.com berichtet steht auf der Streichliste unter anderem der kostenlose Internetanschluss im Zug. Deswegen hat das DFT die teils privaten Bahnbetreiber aufgefordert, WLAN zu streichen, falls es sich nicht finanziell rechtfertigen lässt.
Laut Umfragen des DFT gehört WLAN nicht zu den Prioritäten der Bahnfahrer, die sich in erster Linie bessere Preise, mehr Sicherheit, Pünktlichkeit und persönliche Sicherheit wünschen. Daher, so das Verkehrsministerium, sei es unfair, wenn der Steuerzahler weiterhin für WLAN bezahlen müsse.
Der Geschäftsreiseverband Business Travel Association kritisierte die Pläne des DFT und verwies auf andere Sparmöglichkeiten. Die Vertretung der Bahnkunden Transport Focus sprach sich ebenfalls gegen die Streichung von WLAN aus, denn dieser Service gehöre für Passagiere mittlerweile zum Standard und mache die Bahn attraktiver.
(thy)
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