Zwei Umfragen, von VDR und Travelperk, bestätigen einen Trend, der an Fahrt aufnimmt: Bahnreisen im In- und Ausland spielen im Geschäftsreiseverkehr eine immer wichtigere Rolle.
So gab rund die Hälfte der an der VDR-Umfrage beteiligten Unternehmen an, dass sie die Einführung und Nutzung bzw. auch Erstattung des Deutschland-Tickets vorhat. Lediglich 15 Prozent planen bislang keine Einführung. Bei über 50 Prozent der Unternehmen wird das Deutschland-Ticket zugleich das Jobticket ablösen und rund 20 Prozent bieten es als zusätzliche Option zum Jobticket an.
Der VDR betrachtet das neue Ticket als ersten Schritt zur einfacheren Nutzung des ÖPNV und vor allem zur Reduzierung von abzurechnenden Einzelbelegen. Befragt worden waren vor der Einführung des 49-Euro-Tickets Travel Manager und Geschäftsreiseverantwortliche in den Unternehmen sowie Anbieter (circa 80 Prozent Corporates / circa 16 Prozent Supplier).
Das Deutschland-Ticket wird nicht nur von Mitarbeitern, die sowieso schon mit dem ÖPNV pendeln, genutzt. Bei 17 Prozent der Unternehmen besteht ein erstmaliges Angebot aufgrund der Einführung des Deutschland-Tickets. Über 70 Prozent der Unternehmen bezuschussen das Deutschland-Ticket; fast 40 Prozent fördern das Angebot mit einem Zuschuss von über 25 Prozent.
Was die Zuständigkeit in den Unternehmen betrifft, so gaben Dreiviertel der Befragten an, dass das Deutschland-Ticket im Bereich der Personalverwaltung liegt. Lediglich bei 15,5 Prozent ist das Travel- oder Mobilitätsmanagement für das Ticket verantwortlich.
Was Europas Bahnverkehr betrifft, so verzeichnet die Business Travel Management-Plattform Travelperk einen sprunghaften Anstieg der Zugreisen. Das Portal wollte wissen, ob Geschäftsreisende in drei der größten europäischen Märkte zunehmend der Bahn Vorrang gegenüber dem Flugzeug geben. Verglichen wurde das vierte Quartal 2022 mit dem entsprechenden Zeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019.
Der Auswertung zufolge stieg der Anteil der deutschen Geschäftsreisenden, die über Travelperk eine Bahnreise buchten, um beachtliche 50 Prozent. In Großbritannien war die Verschiebung von Flug zu Zug mit 55 Prozent sogar noch deutlicher, und in Frankreich nahm der Anteil der Business Trips mit der Bahn um 47 Prozent zu.
„Bei der Buchung von Geschäftsreisen hat die Bahn als Verkehrsmittel ganz klar die Nase vorn“, analysiert Eugen Triebelhorn, Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz. „Zum Umweltaspekt und entsprechenden Richtlinien durch Arbeitgeber kommt natürlich noch der Faktor Preis bzw. Inflation.“ Zudem forciere die Politik die Verkehrswende, vor allem bei Inlandsflügen. Frankreich zum Beispiel will in spe Inlandsflüge überall da verbieten, wo das Ziel innerhalb von 2,5 Stunden mit dem Zug erreicht werden kann.
(thy)
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