Die große Mehrheit der Top-Manager betrachtet es als Nachteil, Geschäftsreisen durch Videokonferenzen zu ersetzen. Persönliche Begegnungen und Networking sind virtuell nicht möglich.
Von den 110 Spitzenmanagern, die Airplus befragt hatte, waren 97 Prozent der Meinung, dass Business Trips ein elementarer Bestandteil für Unternehmen bleiben. Persönliche Begegnungen und die Möglichkeit des Networking haben trotz Homeoffice, mobilem Arbeiten sowie virtuellen Meetings ihre Bedeutung nicht verloren.
Beinahe die Hälfte der Befragten (47 Prozent) geht aus diesem Grund davon aus, dass in den nächsten zwölf Monaten die Zahl der Reisen zunehmen bzw. deutlich zunehmen werden. 29 Prozent erwartet keine Veränderung und lediglich jeder Vierte geht von einem Rückgang der Reisetätigkeit aus. Fast die Hälfte (46 Prozent) schätzt, dass die Kombi aus Geschäfts- und Privatreisen (Stichworte: Bleisure oder Workation) weiterhin spürbar wächst.
Bei der Frage, zu welchen Zwecken persönliche Begegnungen notwendig sind, gab es Veränderungen auf der Liste der Prioritäten im Vergleich zum Vorjahr. Vertrauen und Beziehung stehen immer noch an erster Stelle. Aber Networking und Socializing sowie Schulungen und Fortbildung sind nach oben gerutscht. Bei Meetings mit emotionalen Botschaften wie zum Beispiel Feedbackgespräche gibt nur noch jeder Fünfte an, dass dafür ein Treffen notwendig ist.
Die Präferenz des Kunden gibt vor, ob und wie gereist wird. Das sagten zumindest 55 Prozent der Umfrage-Teilnehmer. Ebenfalls 55 Prozent gehen davon aus, dass die gesellschaftliche Akzeptanz von Geschäftsreisen eine größere Rolle spielen wird. 54 Prozent denken, dass dies der Fall bei der Sicherheit des Reisenden sein wird.
Bei den Transportmittel verschieben sich ebenfalls die Präferenzen. 54 Prozent der Befragten geben an, dass die Flugreisen ihrer Kollegen zunehmen bzw. deutlich zunehmen werden, bei Bahnreisen und Fahrten mit dem eigenen Auto erwarten dies 52 Prozent. Am geringsten fällt die Zustimmung bei Mietwagen aus (49 Prozent).
In punkto Reisekosten senken haben die Firmen keine Zeit verloren. Die Anteile der Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden, haben sich im Vergleich zu 2019 durchgehend verbessert. Besonders beliebt war dabei die Einführung von preiswerteren Transportalternativen wie beispielsweise Fahrten mit Diensten wie Uber. 2019 hatte nur knapp jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) diese Maßnahme umgesetzt, heute ist das bei mehr als der Hälfte (55 Prozent) der Fall.
(thy)
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