Der Corporate-Payment-Spezialist Airplus meldet einen deutlichen Anstieg der über ihn abgewickelten Transaktionen für Flugtickets in der ersten Jahreshälfte. Im Juni lag das Abrechnungsvolumen in Deutschland nur noch um rund zehn Prozent unter dem Niveau von Juni 2019. Auffällig sind die geänderten Gewohnheiten der deutschen Geschäftsreisenden.
Laut Airplus Business Travel Index dauerten die Reisen im ersten Halbjahr mit durchschnittlich 6,3 Tagen länger als noch vor drei Jahren (5 Tage). Gerade für Reisen auf andere Kontinente nahmen sich die Business Traveller mit durchschnittlich 14,5 Tagen mehr Zeit (2019: 11,6 Tage). Eintägige Kurztrips, die 2019 immerhin noch 17 Prozent der Geschäftsreisen ausmachten, gingen dieses Jahr auf sieben Prozent deutlich zurück.
2019 fanden (verhältnismäßig) die meisten geschäftlichen Flugreisen im Inland statt (38%), dieses Jahr waren es europäische Destinationen (50 Prozent). Dabei buchten Unternehmen mehr Tickets in der Business Class (13 statt 9 Prozent). Auf Inlandsflügen kletterte der Anteil der Reisenden in der Business Class von fünf auf zwölf Prozent.
Verändert hat sich auch die Beliebtheit von Geschäftsreisezielen außerhalb, angesichts strikter Corona-Einreiseregelungen und geopolitischer Konflikte: Die USA liegen zwar immer noch auf Platz eins, bildeten 2019 jedoch noch China und Russland die Top zwei und drei, waren es dieses Jahr Indien und Mexiko. Großbritannien bleibt ein wichtiges Ziel für deutsche Geschäftsreisende, musste den ersten Platz unter den europäischen Ländern allerdings an Spanien abtreten.
Im Vergeich zu den Pandemiejahren 2020 und 2021 hat die Kurzfristigkeit der Buchungen nachgelassen und liegt mit durchschnittlich 21,4 Tagen vor der Reise fast wieder auf dem Niveau von 2019 mit 24 Tagen. 2021 war der Wert auf 16,3 Tage gesunken. Das Ungleichgewicht von reisenden Männern im Verhältnis zu Frauen ist zwar immer noch extrem hoch (81:19%), aber nicht mehr ganz so extrem wie während der Pandemie (87:13%).
sus