Sicherheit, Bequemlichkeit und vor allem die Reiseausgaben sind den Unternehmen bis dato immer noch wichtiger als Nachhaltigkeit und umweltfreundliches Reisen.
Obwohl 47 Prozent der Unternehmen konkrete Öko-Maßnahmen umgesetzt haben und 42 Prozent noch in der Planungsphase sind, sieht die Praxis in Sachen nachhaltige Dienstreisen immer noch anders aus. Gegenwärtig gehen Kosten, Sicherheit und Komfort unverändert vor. Erst danach spielen Nachhaltigkeit und Klimaschutz eine Rolle. Das ist das Resultat einer Airplus-Befragung unter 110 Topmanagern.
Dass dieser Zustand noch länger so bleiben wird, bestätigen alle Umfrage-Teilnehmer. 48 Prozent schätzen, dass sich daran nichts in den nächsten zwei bis fünf Jahren nichts ändern wird. Jeder Fünfte erwartet selbst danach noch kein Umdenken.
Dennoch treibt dabei die Firmen nicht unbedingt die Sorge um höhere Reiseausgaben. Im Gegenteil, fast jeder zweite Befragte (44 Prozent) ist bereit, zehn Prozent mehr für Geschäftsreisen auszugeben, um diese ökologisch nachhaltiger zu gestalten, jeder Fünfte (20 Prozent) würde immerhin fünf Prozent mehr investieren und jeder sechste Befragte (16 Prozent) sogar zwanzig Prozent mehr.
Zu den beliebtesten Maßnahmen gehören die Auswahl möglichst umweltfreundlicher Reisemittel (von 64 Prozent genannt), die Bündelung der Geschäftstermine in weniger häufigen, dafür längeren Reisen (von 60 Prozent genannt) und nach Möglichkeit der Ersatz durch Videokonferenzen (von 59 Prozent genannt).
Defizite gibt es jedoch vor allem im Bereich CO2-Kompensation. So ermittelt nur jedes dritte Unternehmen derzeit seine durch Geschäftsreisen verursachten CO2-Emissionen und nur jedes vierte Unternehmen kompensiert diese.
(thy)
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