Ich habe in Korea einiges über Geschäftsessen gelernt. Zum Beispiel, dass es Restaurants gibt, in denen man eine Mülltüte für sein Jackett und die Krawatte bekommt. Willkommen in der Welt der Indoor-Griller. Stellen sie sich einen riesigen Raum vor, in dem gefühlt auf 40 Tischen gegrillt wird – drinnen. Die Mülltüten für den feinen Zwirn dienen nur dazu, dass nicht alle Kleidungsstücke nach dem Business-Dinner riechen wie nach einer Strandparty. Soweit die Formalien, der Essgenuss ist gigantisch: koreanisches Beef, frischer Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse – alles landet, schön portioniert (die Koreaner benutzen gerne Haushaltsscheren, um das Grillgut zu zerkleinern), auf dem mittigen Gasgrill im Tisch. Dazu gibt es das unvermeidliche Kimchi, Dips und scharfe Soßen. Und natürlich Bier, Reiswein und Schnaps. So wird aus dem steifen Geschäftsessen eine Grillparty mit Kollegen. Das „Maple Tree House“ (mapletreehouse.co.kr) ist zwar eine Restaurantkette, aber die Qualität ist super und die Preise sind moderat. Happy BBQ!
Bis heute ist „Gangnam Style“ des Koreaners Psy eines der meistgehörten Songs der Welt. Und der Mann hat Recht: Wer in der Hauptstadt abends auf die Piste will, ist in Seouls nobelstem Stadtteil bestens aufgehoben – mit Rooftop Bars (für den Sommer), Clubs (für den Winter), kleinen Restaurants und jede Menge stylischen Nachtschwärmern. Ich gehe gerne auf einen Drink und zum Gucken ins „Le Chamber“ (lechamber.com), eine Speakeasy-Bar in Gangnam. Rein kommt nur, wer am Eingang, der wie ein Bücherregal aussieht, auch das richtige Buch aus der Wand zieht. Erst dann öffnet sich die Tür zu einer der schicksten Bars der Stadt. Die Martinis und Longdrinks sind teuer, aber erstklassig. Und nochmal: die „Bar81“ im Signiel Hotel ist der Ausblick-Kracher, zwölf Monate im Jahr.
An Kimchi kommt man in Seoul nicht vorbei, aber auch nicht an Bibimbap, in Kohle gegarten Eiern und Rintertatar mit teils noch zuckenden Tentakeln von Tintenfischen. Außerdem sind die Koreaner Fans von Flüssigem: Suppen, Kaffee, Bubble Tea. Jeder trägt immer einen Durstlöscher mit sich herum. So viel Neues habe ich selten in einem asiatischen Land probiert.
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