Die Krisenzeiten haben die Kosten in die Höhe getrieben. Selbständige und Spesenritter bekommen das zu spüren. Zwischen den einzelnen Städten sind die Unterschiede enorm.
Gut sichtbar macht das crowdbasierte Kostenvergleichs-Portal Numbeo.com die Preiskluft zwischen den Metropolen. Es ist eine gute Momentaufnahme der gegenwärtigen Preise. Wer Berlin als Maßstab nimmt und mit Paris vergleicht, bezahlt aktuell in der französischen Hauptstadt im Schnitt für Konsumgüter acht Prozent mehr.
Mit 60 Euro kostet zurzeit das dreigängige Menü in einem Lokal mittlerer Preisklasse in beiden Städten gegenwärtig gleich viel. Teuer wird es aber mit Alkohol, wenn etwa ein halber Liter Bier vom Fass dazukommt. Zu Hause käme der auf vier Euro, in Paris auf sieben Euro. 6,58 Prozent höher als in Berlin sind die Konsumpreise in London. Essen mit drei Gängen kommt auf 79,32 Euro, ein halber Liter Bier auf 6,80 Euro.
Ins Geld geht Amsterdam, wo die Ausgaben durch die Bank um 6,46 Prozent höher liegen als in der deutschen Regierungsstadt. 80 Euro kostet eine Mahlzeit in einem Mittelklasse-Restaurant, 5,50 Euro der halbe Liter Gerstensaft. Wirklich hoch sind die Preise in Oslo. Sie liegen 33,83 Prozent höher als in Berlin. Eine dreigängige Mahlzeit kommt hier auf 102,49 Euro, ein Bier (0,5 Liter, gezapft) auf üppige 9,46 Euro.
Dagegen haben die Preise in Großstädten wie Rom und Barcelona, die besonders unter der Pandemie gelitten haben, nachgegeben. So ist Berlin sechs Prozent teurer als Italiens Hauptstadt, wenngleich das nicht für die Gastronomie gilt. Ein mehrgängiges Essen in einem Lokal mittlerer Preisstufe kommt auf 70 Euro, der halbe Liter Bier ist mit fünf Euro.
Die Konsumpreise in Barcelona liegen um 15,78 Prozent niedriger als in Berlin. Essen in einem Lokal mittlerer Kategorie kommt auf 60 Euro, ein Halbliter Bier vom Hahn auf drei Euro. Lissabon punktet durch noch freundlichere Verbraucherpreise, die 26,35 Prozent unter denen Berlins liegen. Das dreigängige Menü schlägt mit 50 Euro, der heimische halbe Liter Bier 2,50 Euro zu Buche.
Was beliebte Metropolen außerhalb Europas betrifft, so macht sich die Teuerung besonders in den USA bemerkbar. Ein starker Dollar sowie eine florierende Wirtschaft haben die Preise nach oben klettern lassen. Extrem kostspielig sind San Francisco und New York, wo das Preisniveau jeweils 41,72 bzw. 43,88 Prozent über dem von Berlin schwebt. Für ein Drei-Gänge-Essen müssen Gäste in San Francisco sowie New York mit 93,88 Euro rechnen. Für Bier werden 7,51 Euro in New York und 6,57 Euro in San Francisco verlangt.
Kostspielig ist auch Singapur. Besonders, wenn man dort zur Miete wohnt. Reisende, die nur ein paar Tage dort verbringen, bemerken allerdings nur, dass die Verbraucherpreise gesalzen sind – 28,61 Prozent höher als in Berlin. Ein Drei-Gänge-Essen in einem mittelpreisigen Lokal kostet 62,80 Euro und damit kaum mehr als in Berlin, solange man kein Bier trinkt (6,98 Euro)
Als bezahlbare Großstadt entpuppt sich Dubai City. Im Ölstaat liegt das Preislevel von Konsumgütern laut Numbeo.com um 5,72 Prozent niedriger als in der deutschen Hauptstadt. 76,68 Euro werden hier im Schnitt in einem Restaurant mittlerer Preisklasse für drei Gänge gefordert. Bewusst hoch mit zwölf Euro ist jedoch der halbe Liter gezapftes Bier. Hier kommt der Alkohol-Malus in dem islamischen Wüstenstaat zum Tragen.
(thy)
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