International SOS Risk Map: Psychische Störungen als neue Gefahr

Foto: iStock/kumikomini

Gegen Ende jeden Jahres aktualisiert International SOS die eigene Risk Map. Für 2023 nennt der Sicherheits-Consultant nicht nur die Veränderungen der Sicherheitslage, sondern führt psychische Erkrankungen als neuen Risikofaktor ein.

Eine objektive Evaluierung der Sicherheitslage gehört zur Fürsorgepflicht jedes Unternehmens, wenn es seine Mitarbeiter auf Reisen schickt. Sicherheitsdienstleister unterstützen dabei das Travel Management bei der Beurteilung der Lage. Neben Krieg, Verbrechen, Naturkatastrophen und Gesundheit wurde seit 2020 auch die Pandemie als besonderer Risikofaktor berücksichtigt. International SOS hat zugleich festgestellt, dass Mitarbeiter in punkto Reisen besorgter sind als vor Corona.

Die Psyche beeinträchtigt die Produktivität

Für das kommende Jahr spielt Covid allerdings eine geringere Rolle. Stattdessen wurde auf der Risiko-Weltkarte das zusätzliche Kriterium „psychische Erkrankung“ eingeführt. Denn Schätzungen zufolge leiden derzeit 14 Prozent der Weltbevölkerung (1 von 7) unter einer bzw. mehreren psychischen Störungen oder Substanzkonsumstörungen. International SOS spricht daher von einer „Epidemie psychischer Erkrankungen, mit der die Arbeitnehmer konfrontiert sind und denen die Arbeitgeber entgegenwirken sollten“.

Die größte Sicherheitskrise seit Anfang 2022 ist der Krieg in der Ukraine. Folglich werden Landesteile der Ukraine als „extremes“ Sicherheitsrisiko eingestuft. Aber interessant ist, dass der Krieg den SOS-Spezialisten zufolge das Sicherheitsrisikoumfeld Europas trotz Inflation und sozialer Unruhen nicht verändert hat,

Afrika bleibt Risiko-Kontinent

Das kann man allerdings nicht von Afrika sagen. Insbesondere in der Sahelzone ist die Gefahrenlage aufgrund wachsender Militanz angestiegen. Ähnlich ist es auch in Mosambik und anderen Regionen Afrikas. In Südamerika wiederum verzeichnen Staaten wie Kolumbien steigende Verbrechensraten – alles sozioökonomische Folgen von Corona, die zu Hochrisikozonen führen.

Auch der Punkt Gesundheit fällt sehr gemischt aus. Während sich beispielsweise die karibischen Inseln in Bezug auf medizinische Risiken deutlich verbessert haben, ist das medizinische Risiko in Mali aufgrund der komplexen Sicherheits- und Mangellage sehr hoch.

Klicken Sie auf die aktuelle Risk Map, um Ihr Reiseziel zu checken.

(thy)

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