Wie jedes Jahr veröffentlicht der Sicherheitsdienstleister International SOS die Travel Risk Map mit einer Einschätzung der größten Herausforderungen für alle, die weltweit unterwegs sind.
Die Prognosen erstellte International SOS unter anderem gemeinsam mit dem Travel Risk Management (TRM) Council, dem Experten aus den Bereichen Gesundheit und (Arbeits-)Sicherheit für Geschäftsreisen ins Ausland beiwohnen.
1. Sicherheitsbedrohungen (68 Prozent) – 23 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr
2. Zivile Unruhen (52 Prozent) – 14 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr
3. Geopolitische Unruhen (52 Prozent) – 20 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr
4. Naturkatastrophen (51 Prozent) – 15 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr
51 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Gesundheits- und Sicherheitsrisiken im Jahr 2019 gestiegen sind. Wiederum 47 Prozent erwarten, dass die Risiken im kommenden Jahr steigen werden. Die Wahrscheinlichkeit für Epidemien und Infektionskrankheiten wird wesentlich höher eingeschätzt als in den Vorjahren. Die Experten warnen außerdem vor Entführungen und Inhaftierungen.
„Instabilität, Unvorhersehbarkeit, schneller Wandel und Eskalation sind die Schlüsselmerkmale vieler Vorfälle in unserer modernen Welt“, so Martin Bauer, Regional Security Manager Deutschland und Österreich bei International SOS. „Die Mitarbeiter sind potenziell mit Sicherheitsrisiken in Bereichen konfrontiert, die bisher als sicher galten, wie z. B. bei der Wahl der Unterkunft.“
„Die Bedrohungen, denen Organisationen und ihre Mitarbeiter ausgesetzt sind, betreffen sowohl Industrie- als auch Schwellenländer. Es ist ermutigend zu sehen, dass sich die Entscheidungsträger in Unternehmen zunehmend der Gefahren von Epidemien und Infektionskrankheiten bewusstwerden“, so Dr. Stefan Eßer, Ärztlicher Leiter Zentraleuropa, International SOS. „Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen jeder potenziellen Unterbrechung einen Schritt voraus sind.“
„Unternehmen investieren jedes Jahr viel Geld in neue Technologien, aber offenbar kaum etwas in die Sicherheit ihrer Mitarbeiter, obwohl neue Technologien am Markt sind“, kritisiert Bauer. Arbeitgeber sind in der Pflicht, ihre Reiserichtlinien an die sich verändernden Risiken anzupassen, was in vielen Fällen nicht geschieht und letztlich einer Missachtung der Fürsorgepflicht gleichkommt.
Die ernüchternden Fakten: Lediglich 26 Prozent der Unternehmen berücksichtigen die Bedürfnisse weiblicher Reisender. Nur eines von zehn befragten Unternehmen geht auf LGBTQ+-Reisende ein, und nur bei 12 Prozent finden Reisende mit Behinderungen finden Regelungen für ihre Bedürfnisse. Für Fragen der psychischen Gesundheit haben lediglich 15 Prozent der Arbeitgeber Raum in ihren Richtlinien. Auch die Themen Cybersicherheit und Bleisure-Trips finden zu wenig Beachtung.
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