Bei den Geschäftsreiseausgaben hinken Deutschland und Großbritannien dem Niveau von vor der Pandemie in Europa hinterher. Wobei die BRD immer noch zu den stärksten Märkten gehört.
Im Schnitt gaben Geschäftsreisende in Europa dem GBTA Business Travel Index zufolge auf ihrem letzten Trip 817 Euro (umgerechnet von USD) pro Kopf aus (inkl. verwalteter und nicht verwalteter Ausgaben). Auf die Unterkunft entfielen 336 Euro, auf Lebensmittel und Getränke 144 Euro, für Flüge 136 Euro, für Bodenverkehrsmittel 112 Euro und für sonstige Aufwendungen 87 Euro. Die Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Staaten haben sich nicht groß verändert. Lediglich in den nordischen Staaten liegen sie hoch bei durchschnittlich 1154 Euro und in Spanien sind sie mit 580 Euro erheblich niedriger.
Gemäß des Travel Index des internationalen Geschäftsreiseverbands in Kooperation mit Visa liegen im Vergleich die gemittelten Ausgaben in Nordamerika bei 1121 Euro bzw. im asiatisch-pazifischen Raum bei 955 Euro. Befragt wurden insgesamt 1176 Geschäftsreisende in Westeuropa sowie „aufstrebende“ europäische Staaten (überwiegend osteuropäische Länder).
In Bezug auf die weltweiten Geschäftsreiseausgaben nimmt Europa 2022 mit einem Anteil von 23 Prozent daran den dritten Platz ein und wird diesen Rang sehr wahrscheinlich 2023 auch behaupten. 2022 war Westeuropa mit Reiseausgaben von circa 217 Milliarden Euro die Region, die sich am schnellsten von der Pandemie erholte. Lediglich die Staaten rund um die Ukraine hatten bei der Aufholjagd Probleme wegen des Kriegs.
Obwohl Deutschland einen der stärksten Geschäftsreisemärkte besitzt, blieb das Land 2022 mit einer europaweiten Erholungsrate von 65 Prozent unter seinen Möglichkeiten, genauso wie das Vereinigte Königreich (57 Prozent) und Italien (68 Prozent).
Für das Jahr 2023 erwartet der Business Travel Index, dass die Bundesrepublik 89 Prozent des Ausgabeniveaus von 2019 erreicht, Großbritannien 82 Prozent und Italien 97 Prozent. Zudem wird erwartet, dass sich die Ausgaben für Geschäftsreisen in Europa etwas langsamer erholen und erst im Jahr 2025 das Vor-Pandemie-Niveau von 359 Milliarden Euro übertreffen. Prognostiziert werden circa 380 Milliarden Euro.
(thy)
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