Das iPhone X ist nicht der einzige Anwender von „Facial Recognition“ (zu Deutsch: Gesichtserkennung) zur Identifizierung von Menschen. In China wird die Technologie bereits flächendeckend im Alltag eingesetzt, weltweit integrieren immer mehr Flughäfen und Airlines Gesichtserkennung in ihre Boarding- und Einreise-Prozesse – und reduzieren damit Wartezeiten, administrativen Aufwand und Personal. Kritiker warnen vor Fehlern, Datenmissbrauch und der Verletzung der Privatsphäre – das Rad zurückdrehen werden sie aber nicht. Bereits 2017 haben erste amerikanische Airlines – darunter Delta und JetBlue – Programme zur biometrischen Erkennung von Fingerabdrücken und Gesichtern aufgelegt, mittlerweile ist die Technologie an vielen US-Airports im Einsatz, British Airways und Lufthansa schwärmen von einer „dramatischen Verkürzung der Einsteigezeiten“. Auch in Heathrows Terminal 5 sind 36 biometrische Selbstbedienungs-Gates installiert. Changi Airport verwendet die biometrische Gesichtserkennung in seinem neu eröffneten Terminal 4 bereits an allen Stellen der Passagierabfertigung. Laut einer aktuellen Erhebung seines Unternehmens planen 77 Prozent aller Flughäfen in den nächsten drei Jahren Programme zur biometrischen Gesichtserkennung.
Wer keinen Lounge-Zugang hat und sich mehr Privatsphäre wünscht als auf dem Stuhl am Gate, darf sich ab sofort entspannt zurücklehnen: Immer mehr Flughäfen statten ihre Terminals mit sogenannten Sleep Pods oder Schlafkapseln aus, die stundenweise gemietet werden können und Ruhe bieten für die Wartezeit bis zum Abflug. Zu den neuesten Angeboten gehört zum Beispiel der „GoSleep Pod“ (gosleep.fi), die eiförmige Kapsel eines finnischen Herstellers, der mit seiner Innovation bereits auf 18 Airports weltweit vertreten ist. Hinter einem atmungsaktiven Rollo verbirgt sich ein Sitz, der sich auf Knopfdruck in ein Bett verwandeln lässt, außerdem Stauraum fürs Handgepäck, USB-Anschlüsse und Steckdosen. Die jüngsten Modelle des Go-Sleep Pod bieten sogar eine Matratze mit Massagefunktion – viel Entspannung auf wenig Raum. Miete pro Stunde: ab sechs Euro (zum Beispiel am Flughafen Helsinki).
Auch der „AirPod“ (air-pod.io) soll eine Oase der Ruhe in hektischem Umfeld werden – mit futuristischem Design und ergonomischem Sitz, Steckdosen, außerdem WLAN und aktuellen Informationen zum Flugstatus. Das Produkt finanziert sich durch eine Art Sponsoring mittels der gerade eingeführten Kryptowährung APOD, die ersten 100 Kapseln sollen demnächst auf diversen europäischen Flughäfen in Betrieb gehen, bis zum Jahresende sind weltweit 1.000 geplant. Je nach Standort starten die Mietpreise bei stolzen 15 Euro pro Stunde.
Damit liegt der AirPod auf dem Niveau der „Napcabs“ am Münchner Flughafen (www.munich-airport.de/napcabs-488401), wo der Mindestaufenthalt jedoch bei zwei Stunden liegt und damit nicht unter 30 Euro zu haben ist. Im Gegensatz zu den schnittig designten Pods erinnern die Napcabs eher an ein Einzelabteil in der Bahn, komplett mit Bett, Arbeitsplatz und WLAN ausgestattet.