Verspätungen und lange Transferzeiten gehören auf Geschäftsreisen zum Alltag. Wer keinen Lounge-Zugang hat bzw. mehr Privatheit schätzt, der mietet sich stundenweise eine eigene Ruhezelle.
Ist das ein Ei oder Scooter? Wer sich das demnächst fragt, steht vermutlich vor einer seltsam futuristisch geformten Kapsel an einem Terminal. Airpod nennt sich diese Schlafzelle, die bereits in der Betaversion getestet wird und der Daily Mail zufolge ab diesen Herbst an ausgesuchten Flughäfen in Europa Passagieren zur Probe angeboten wird. Der Airpod benötigt rund fünf Quadratmeter Standfläche und eignet sich auch für Bahnhöfe.
Airpods, deren Inneres eher einem schicken Cockpit ähnelt, haben alles, was sich ein Flugreisender wünschen kann: Schallisolierung und verdunkelte Fenster kapseln Benutzer von ihrer Umgebung ab und ermöglichen mit Power-WLAN sowie Touchscreen Ablenkung und Arbeitsmöglichkeiten. Ständige Infos über den Flugstatus sowie ein Wecker sorgen dafür, dass niemand seinen Flug versäumt. Die Klimaanlage filtert schlechte Gerüche aus der Minizelle. Zentrum des Airpods ist natürlich ein Sessel, der sich zu einer komfortablen Liege ausziehen lässt. Gepäck kann unter dem Sitz aufbewahrt werden.
Die Gebühr für eine Stunde wird vermutlich 15 Euro betragen. Damit liegt Airpod preisweise auf dem Niveau der Ruhekabinen an Münchens Flughafen.
Allerdings schlägt ein Aufenthalt in einem dieser sogenannten Napcabs immer mit mindestens 30 Euro zu Buche, weil der Mindestaufenthalt zwei Stunden beträgt. Im Gegensatz zu den schnittig designten Airpods erinnern die Napcabs eher einem Einzelabteil in der Bahn komplett mit Bett, Arbeitsplatz und W-LAN. Reine Schlafkabinen des finnischen Herstellers Gosleep-Pod bietet Helsinkis Airport an. Die technisch einfacher gestalteten Zellen kommen auf sechs Euro für eine Stunde.
Telefonzellengröße haben die Pods von Jabbrrbox an New Yorks La Guardia Airport, die technisch bestens ausgerüstet sind, um zu arbeiten bzw. zu entspannen. Schlafen ist jedoch aufgrund des Raumformats nicht möglich. Eine halbe Stunde kostet zurzeit 15 US-Dollar.
(thy)