Die monatliche Bahnbilanz in Sachen Pünktlichkeit fällt für den August mies aus. Nur 63, 4 Prozent der Fernzüge kamen pünktlich an. Zugleich ist die Bahn derzeit Opfer von Unglücksfällen und Anschlägen.
Jeden Monat ein bisschen mehr Verspätung – die Deutsche Bahn (DB) kämpft derzeit mit wachsender Mühe gegen den Faktor Zeit. Der August war bisher der unpünktlichste Monat dieses Jahres. Ehrlicherweise jedoch kamen im vergangenen August die ICE- und IC-Züge mit 56,8 Prozent auf noch mehr Verspätungen. Der Bahn zufolge gelten Züge, die bis zu sechs Minuten nach der Ankunftszeit eintreffen noch als pünktlich.
Als Hauptursache für die Unpünktlichkeit gibt die Bahn die vielen Baustellen an. So müssen gegenwärtig beinahe 70 Prozent aller Fernzüge durch mindestens eine Baustelle fahren.
Die Chancen, dass die Bahn im September bessere Pünktlichkeitswerte schafft, stehen nicht gut. Denn bereits zu Anfang dieses Monats führten Sabotage und Unfälle dazu, dass Bahnfahrten ganz gestrichen werden mussten. Am Freitag, den 8.9., musste zeitweilig der Bahnverkehr wegen mehrerer Brandanschläge zwischen Hamburg und Berlin ganz eingestellt werden. Vermutlich haben linksextreme Aktivisten drei Kabelschächte in Brand gesteckt.
Am Sonntag, 10.9., kam dann ein Zug auf dem Weg von Stuttgart nach Hamburg wegen eines Kurzschlusses in der Oberleitung in der Nähe Frankfurts zum Stehen. 150 Passagiere mussten evakuiert werden. Vermutlich hat ein Tier an den Leitungen genagt.
Und heute, am Montagmorgen, kam es in der Nähe von Soest zu einem Unfall mit einem Toten. Ein Güterzug mit Zement sprang aus noch nicht geklärten Gründen aus den Gleisen. So lange noch nach den Gründen des Unglück gesucht wird, ist die Strecke gesperrt. Betroffen davon ist die IC-Verbindung zwischen Köln und Düsseldorf nach Gera, wo es zu Verspätungen und Annullierungen kommen kann.
(thy)
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