Nachdem Russland die Separatistengebiete Luhansk und Donezk anerkannt hat und gegenwärtig die Ukraine von mehreren Seiten angreift, wurde der Luftraum für den Zivilluftverkehr gesperrt.
Aktualisiert 24.2.2022
Am Dienstag dieser Woche hatten auch Air France und SAS den Flugverkehr in die Ukraine eingestellt. Vereinzelt jedoch waren noch Billigflieger wie Sky Up, Wizz Air, Ryanair und Pegasus Airlines unterwegs. Auch Air Baltic aus Lettland und Turkish Airlines flogen noch. Mit Beginn des russischen Angriffs jedoch sind zivile Flüge nicht mehr möglich.
Wie das Branchenportal Aerotelegraph.com berichtet, gibt Air Baltic einen ersten Hinweis, wie lange der Flugstopp dauern könnte. Die Airline teilt mit, „dass aufgrund der Sperrung des Luftraums für die Zivilluftfahrt alle Flüge von und nach der Ukraine vom 24. Februar 2022 bis einschließlich 13. März 2022 gestrichen werden.“
Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Himmel über der Ukraine geleert. Dabei war die potenzielle Kriegsgefahr nicht der einzige Grund, warum Airlines die Ukraine mieden. Ein anderer hatte rein pekuniäre Gründe: Die Versicherungen haben Angst, Geld zu verlieren, wenn Flugzeuge bei Auseinandersetzungen zu Schaden kommen. Deswegen haben sie ihre Policen aufgehoben und die Leasingfirmen so gezwungen, ihre Flieger nicht mehr ins Land zu lassen.
So musste die ukrainische Chartergesellschaft SkyUp Flüge von Madeira in die Hauptstadt Moldawiens Chisineau umleiten, weil der irische Leasingpartner es der Fluglinie nicht mehr erlaubte, in die Ukraine zu fliegen.
Offenbar auch der Ukraine Internationale Airlines wurden die Versicherungspolicen für den ukrainischen Luftraum gekündigt. Wie das Flugportal Aero.de meldet, wurden fünf Maschinen der Airline nach Spanien geflogen und zwei Maschinen befinden sich derzeit „planmäßig“ in der Wartung in Belgrad. Insgesamt besteht die Flotte aus 25 Flugzeugen.
Während für diese Woche also ein stark reduzierter Zivilluftverkehr über der Ukraine erwartet wird, tut die Regierung in Kiew alles, um den Flugverkehr aufrecht zu erhalten. So wurden rund 520 Millionen Euro bereitgestellt, um Versicherungen und Leasingfirmen Sicherheiten zu bieten, damit die Ukraine mit der Welt verbunden bleibt.
(thy)
Piloten warnen vor falscher Sicherheit bei Ukraine-Überflügen
Wächst das Flugrisiko mit der Krise in der Ukraine?
Risk Outlook 2022: Diese fünf Faktoren gefährden Geschäftsreisende