Zwei internationale Pilotenverbände schlagen Alarm angesichts der erhöhten Kriegsgefahr zwischen Russland und der Ukraine und warnen davor, bei Überflügen sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen.
Es kommt nicht zu oft vor, dass die International Federation of Air Line Pilots Association (IFALPA), der weltweite Zusammenschluss der Pilotenvereinigungen, und die European Cockpit Association (ECA), der europäische Dachverband für Piloten und Flugzeugingenieure, eine gemeinsame Erklärung herausgeben. Doch die gegenwärtige Lage in Osteuropa besorgt die beiden Berufsverbände in hohem Maß. Sie vergleichen die Situation sogar mit dem Sommer 2014, als über der Ukraine eine Maschine der Malaysian Airlines auf dem Flug MH17 abgeschossen wurde.
“Im Nachhinein”, so heißt es in der Erklärung, “wissen wir, dass die öffentliche sowie geheime Informationslage bei Weitem nicht akkurat war. Das Risiko der Fehlidentifikation wurde unterschätzt. Aus diesem sowie anderen Gründen zog man aus sämtlichen Gefahreneinschätzungen den falschen Schluss der Sicherheit. Das führte zu der Entscheidung, weiterhin über das Risikogebiet zu fliegen.“
Die gegenwärtige Krisenregion umfasst IFALPA und ECA zufolge ein viel größeres Gebiet als 2014. Die beiden Organisationen befürchten, dass erneut ein Gefühl der falschen Sicherheit aufkommen könnte, und fordern die Staaten auf, „nicht zu zögern, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel die Sperrung des eigenen Luftraums oder das Verbot des Überflugs von Hochrisikogebieten.“
(thy)
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