Die Pandemie ist für Unternehmen die größte Sorge, wenn es um den Schutz ihrer Mitarbeiter geht. Dem Risk Outlook der Sicherheitsfirma International SOS zufolge ergeben sich dadurch ganz neue Herausforderungen.
Inalljährlichen Sicherheitsreport „Risk Outlook“ wird vor allem betont, dass Firmen heutzutage mit einer viel komplexeren Gefahrenlage konfrontiert sind. Besonders Covid beeinflusst den Blick auf die Zukunft deutlich. So gaben 56 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie höhere Ausgaben für die physische, aber auch psychische Gesundheit ihrer Belegschaft planen. Vor allem wegen Covid-19 gehen 36 Prozent der Befragten von einem Rückgang der Mitarbeiterproduktivität im nächsten Jahr aus.
Der Ausblick auf die Gefahrenlage ist eher pessimistisch. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen (68 Prozent) rechnet damit, dass die Risiken eher steigen oder gleich hoch bleiben. Insbesondere Entscheidungsträger, die für Geschäftsreisen (69 Prozent) und international Entsandte (67 Prozent) verantwortlich sind, schätzen die Lage skeptischer ein.
Während die größte Sorge der Pandemie gilt, nennen die Teilnehmer an der Analyse noch diese vier Sicherheitsrisiken:
Basierend auf den Befragungen kommt der Risk Outlook zu diesen fünf Prognosen für das nächste Jahr:
1. Covid-19, Long Covid und die psychische Gesundheit werden im Jahr 2022 die wichtigsten Störfaktoren für die Mitarbeiterproduktivität sein und für zunehmende Fehlzeiten und Kontinuitätsprobleme sorgen.
2. Die Infodemie wird die Komplexität beim Mitarbeiterschutz weiter verschärfen. Gleichzeitig werden Fürsorgepflichten durch neue Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen, Erwartungen der Mitarbeiter und die Einhaltung von Vorschriften neugestaltet.
3. Die durch die Pandemie unterbrochenen Aktivitäten werden bis 2023 stabiler, da die Unternehmen das Gesundheits- und Sicherheitsrisikomanagement als Wettbewerbsvorteil nutzen. Mit einem verbesserten Risikomanagement unterstützen sie die Mitarbeiterbindung und die Bereitschaft, zu Aktivitäten wie zum Beispiel Geschäftsreisen zurückzukehren.
4. Unternehmen laufen Gefahr, von sich schnell verändernden Sicherheitsumgebungen überrascht zu werden, da zivile Unruhen und geopolitische Volatilität über das Niveau vor der Pandemie hinaus ansteigen werden.
5. Der Klimawandel wird die Häufigkeit und die Auswirkungen von klimasensiblen Gefahren wie Infektionskrankheiten, extremen Wetterereignissen und sozioökonomischen Spannungen erhöhen.
(thy)
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