Mit einer drastischen Erhöhung der Flugsteuer will die niederländische Regierung mehr Menschen auf die Schiene bringen und zugleich die Einnahmen steigern.
Geht alles nach Plan der Regierungskoalition, dann erhöht sich ab 1. Januar 2023 die Steuer von Flugtickets auf 28,58 Euro. Das ist das 3,5-fache der derzeitigen Abgabe von acht Euro. Die Steuer betrifft nur Passagiere, die von einem niederländischen Flughafen abfliegen. Kinder bis zum Alter von zwei Jahren und Transit-Passagiere sind von der Steuer ausgenommen.
Zusammen mit der “Netherlands Passenger Service Charge” (Servicegebühr) und der “Netherlands Security Service Charge“ (Sicherheitsgebühr) würden sich Onemileatatime.com zufolge zum Beispiel die Abgaben für die Strecke Amsterdam – Frankfurt im nächsten Jahr auf über 60 Euro summieren.
Die spürbare Erhöhung der Flugsteuer dürfte vor allem das Drehkreuz Amsterdam Schiphol hart treffen, das zugleich der Heimatflughafen der KLM ist. Bereits im Sommer war angesichts des Flugchaos und zugunsten des Umweltschutzes für den Großflughafen eine Obergrenze ab November 2023 von nur mehr 440 000 Flügen pro Jahr beschlossen worden, was unter elf Prozent der Zahlen von 2019 entspricht.
Mit der neuen hohen Flugsteuer fürchtet vor allem die KLM um Nachteile. Die Kappung werde „dramatische Auswirkungen auf KLM und die Konnektivität der Niederlande“ haben, kritisierte die Airline.
(thy)
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