Während Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein bei der Maskenpflicht in Bus und Bahn ausscheren, bleibt sie in den anderen Bundesländern und im Fernverkehr. Andere Staaten haben zumindest einheitliche Regeln für den gesamten öffentlichen Verkehr.
Das Schöne am Föderalismus ist, dass nicht jedes Bundesland vonseiten einer Zentralregierung über einen Kamm geschert wird. Deswegen dürfen Fahrgäste in Bayern und Sachsen-Anhalt seit Kurzem ohne Maske Bahnen und Busse benutzen. In Schleswig-Holstein ist das auch ab dem neuen Jahr möglich.
Allerdings bleibt der Maskenzwang noch im Fernverkehr bestehen und wird laut revidiertem Infektionsschutzgesetz bis zum 7. April 2023 gelten. Abgesehen von der Diskussion, wie sinnvoll Maskentragen ist, führen diese kleinteiligen Bestimmungen auf Länderebene zu einer absurden Lage.
Wer mit den Regionalzügen bundesweit – also „grenzüberschreitend“ – unterwegs ist, setzt demnächst die Maske je nachdem auf oder ab. Pendler aus Kiel, die mit dem Zug nach Hamburg fahren, legen an der Hamburger Stadtgrenze ihren Mund-Nasenschutz an. ICE-Passagiere aus Hannover mit Ziel München steigen mit Maske ein. Steigen sie in Nürnberg wegen einer Verspätung in einen Regionalzug um, können sie die Maske weglassen.
Angesichts dieses Masken-Hickhacks in der Bundesrepublik macht der Blick auf andere Länder ein wenig neidisch. Vielen Staaten ist es gelungen, einheitliche Masken-Regeln für alle öffentlichen Transportmittel einzuführen bzw. aufzuheben.
Als eines der ersten Länder schaffte der Schweizer Bundesrat bereits zum 1. April 2022 die Maskenpflicht in allen öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Seit Mitte Mai ist der Gesichtsschutz auch in Frankreich im öffentlichen Verkehr nicht mehr nötig. Belgien, Dänemark, Finnland und die Niederlande empfehlen ebenfalls nur noch das Tragen von Masken, Pflicht ist es nicht mehr.
Dennoch ähnlich wie in Deutschland verhält es sich auch in Europa: Jeder Staat macht, was er für richtig hält. So gilt in Griechenland, Malta, Spanien und Zypern in Bus und Bahn immer noch die Maskenpflicht.
Und die Bundesrepublik ist nicht das einzige Land, die das Thema Maskenpflicht mit Ausnahmen verkompliziert. So ist Österreich auch schon früh im Mai vom Maskenzwang im öffentlichen Verkehr abgerückt. Lediglich die Stadt Wien bleibt streng und besteht auf Mund-Nasenschutz im Nahverkehr.
(thy)
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