Das Risiko, durch einen Flugzeugcrash zu sterben, wird dem Dachverband der Airlines Iata zufolge immer geringer. Allerdings bleibt ein Restrisiko bei Propellerflugzeugen in Schwellenländern.
Ein Passagier müsste statistisch betrachtet 25 214 Jahre täglich fliegen, um tödlich zu verunglücken. Im vergangenen Jahr hätte ein Fluggast „nur“ 22 116 Jahre für das gleiche Resultat benötigt. Laut Iata kam es 2022 lediglich zu fünf tödlichen Unfällen bei 32,2 Millionen Flügen. 2021 sowie im Fünf-Jahres-Durchschnitt lag dieser Wert bei sieben.
2022 verzeichnete die Iata eine Gesamtunfallrate von einem Unglück pro 0,83 Millionen Flüge. In absoluten Zahlen ausgedrückt wurden 39 Unfälle gezählt mit 158 Toten. Die meisten, nämlich 132 Opfer, verursachte der Absturz einer China Air Maschine am 21. März 2022 in der Nähe der Stadt Wuzhou in der chinesischen Provinz Guangxi.
„Unfälle sind selten“, erklärte Iata-Generaldirektor Willie Walsh, „Fliegen gehört zu den sichersten Aktivitäten, die eine Person unternehmen kann.“ Allerdings schränkte er ein, obwohl das Flugrisiko gering sei, ganz ohne Gefahr sei es nicht. So belegt der Iata-Sicherheitsreport, dass es regionale Unterschiede gibt.
Die Iata teilt die Welt in acht Regionen ein und unterscheidet zugleich bei Flugzeugverlusten zwischen Jets und Turboprob-Maschinen. Demzufolge gab es 2022 in fünf Regionen – Afrika, Asien-Pazifik, Europa, Mittlerer Osten, Nordafrika und Nordamerika – keine Verluste von Düsenjets. Auf die höchste Quote von 1,18 Jetverlusten pro einer Million Abflüge bringen es allerdings die GUS-Staaten.
Eine potenziell riskante Kombination im Luftverkehr sind Turboprob-Flugzeuge in Schwellenländern. Obwohl es im vergangenen Jahr weniger tödliche Unfälle damit gab, ist an vier von fünf tödlichen Unfällen dieser Typ Maschine beteiligt. Der Anteil von Turboprob-Fliegern am gesamten Luftverkehr macht nur 10,6 Prozent aus, hat jedoch einen Anteil von 36 Prozent an allen Vorkommnissen bzw. 80 Prozent an Unfällen mit Toten. Im Fünf-Jahres-Durchschnitt sind dabei die Flugzeugverluste in Lateinamerika, der Karibik sowie Subsahara-Staaten gestiegen.
(thy)
2022 war eines der sichersten Jahre in der Fliegerei
Iata-Sicherheitsreport fällt gemischt aus
Sicherheitsreport: Russlands Flugsicherheit gerät ins Trudeln