Fliegen bleibt in den ehemaligen Ostblockstaaten immer noch ein wenig riskanter als anderswo. Vor allem Russlands Flugsicherheit hat im vergangenen Jahr nicht gut abgeschnitten.
Dem Report des russischen Interstate Aviation Committee (IAC) zufolge verzeichnete das Land mehr Flugzeugunfälle und Tote als die restlichen Mitglieder der Zivilflugaufsichtsbehörde der GUS-Staaten. Wie der Branchen-Onlinedienst Eturbonews berichtet hat sich zwar die Flugsicherheit innerhalb der zwölf Mitgliedsstaaten gegenüber 2016 verbessert, zugleich waren die registrierten Vor- und Unfälle jedoch die schlimmsten seit 2013.
Laut IAC-Bericht kam es 2017 zu 58 Flugzeugvorfällen, darunter 32 Unfälle mit insgesamt 74 Toten. Zum Vergleich: Im Jahr davor waren es 63 Vorfälle, darunter 28 mit ebenfalls 74 Opfern. Die meisten gefährlichen Zwischenfälle verbuchte Russland, davon auch 20 Crashs, bei denen insgesamt 51 Fluginsassen ums Leben kamen.
Die Ukraine kommt auf acht Unfälle mit sieben Todesopfern, Kasachstan zählt sieben Vorfälle mit elf Toten und die Länder Weißrussland, Moldawien, Usbekistan sowie Armenien hatten jeweils einen gefährlichen Flugzeugzwischenfall.
Vorläufigen Untersuchungen zufolge ist in über 80 Prozent menschliches Versagen der Grund für die Flugunfälle. Unter diese Kategorie fallen auch drei Vorkommnisse, die sich aufgrund betrunkener Piloten ereigneten.
Der IAC-Report hebt hervor, dass die Betreiber von Passagierflügen – trotz Verbesserungen – immer noch bei der Sicherheit schlampen. Zu den Sicherheitsverstößen gehörten unter anderem Piloten ohne Arbeitserlaubnis bzw. ohne Gesundheitscheck, Flugzeuge ohne gültige Lizenzen sowie unqualifizierte Beschäftigte, die Reparaturarbeiten durchführten.
(thy)