Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat nicht nur den zivilen Flugverkehr dort zum Stillstand gebracht. Passagiere machten auch sofort einen Bogen um alle anderen Staaten Osteuropas.
Die erste Woche des russischen Einmarschs in die Ukraine vom 24.Februar bis 2. März 2022 hat die zivile Luftfahrt in beiden Ländern sowie auch in Moldawien und Belarus lahmgelegt. Dem auf Tourismus spezialisierten Datenanalysten Forward Keys zufolge führte die Aggression aber auch zu einem dramatischen Rückgang aller Flugbuchungen in Osteuropas Staaten.
Besonders hart waren die Länder an den Grenzen zur Ukraine bzw. zu Russland sowie die Staaten, die ehemals zur sowjetischen Einflusssphäre zählten, betroffen. Im Vergleich zur Woche vor Kriegsbeginn fielen die Buchungen in Bulgarien, Kroatien, Estland, Georgien, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei und Slowenien um 30 bis 50 Prozent. Innerrussische Flugreservierungen sanken um 49 Prozent.
Alle anderen europäischen Staaten verzeichneten ein Buchungsminus zwischen 10 und 30 Prozent. Moderate Rückgänge im einstelligen Bereich registrierten nur Belgien, Island und Serbien. Die Nachfrage nach Flügen von den USA nach Europa sank um 13 Prozent.
Eine Sonderrolle nimmt Serbien ein, dem einzig verbliebenen Flugkorridor für russische Maschinen. Unmittelbar nach Kriegsbeginn in der ersten Märzwoche schoss hier die Zahl der ausgestellten Tickets für Flüge aus Russland heraus um 60 Prozent.
(thy)
Fluggastrechte: Bei Krieg gibt’s keine Entschädigung
Ukraine-Krieg: Amadeus und Sabre schmeißen Aeroflot aus dem System
Sicherheitskrise: Luftraum über der Ukraine gesperrt