Die Global Business Travel Association (GBTA) korrigiert ihre Voraussage, dass sich bis 2024 der Geschäftsreiseverkehr komplett erholt haben wird. Der Grund ist die gegenwärtige Lage der Welt.
Als die GBTA im vergangenen Dezember in die Zukunft blickte, war die Welt (fast) noch in Ordnung. Eine Erholung der Branche unter Berücksichtigung aller Faktoren schien bis 2024 möglich. Jetzt aber ist dem internationalen Verband zufolge dieser Zeitraum nicht mehr einzuhalten.
Inflation, Energiepreise, Lieferprobleme, Personalengpässe sowie regionale Entwicklungen machen der ursprünglichen Voraussage einen Strich durch die Rechnung. Obwohl sich viele coronabedingte Umstände verbessert haben, hat sich Anfang des Jahres die makroökonomische Lage verschlechtert.
Russlands Angriff auf die Ukraine und die strenge Lockdown-Politik Chinas machen die Hoffnung, das Niveau von 2019 mit Ausgaben von insgesamt 1,4 Billionen USD zu erreichen, zunichte. Dem aktuellen GBTA Business Travel Index Outlook zufolge könnten frühestens Mitte 2026 Reiseausgaben von 1,47 Billionen USD erreicht werden.
2021 wurden global 697 Milliarden USD für Business Trips ausgegeben, was 5,5 Prozent mehr sind als im ersten Pandemie Jahr. Für 2022 wird mit Ausgaben von 933 USD gerechnet. Das entspricht einer Erholung von 65 Prozent des Levels vor Corona. Für diese positive Entwicklung in gibt es vier Gründe: die Impferfolge, die Lockerung der Pandemie-Reiseregeln, die Einschätzung der Dienstreisenden sowie angepasste Richtlinien im Travel Management.
Wie sehr die Weltlage die Sorgen der Geschäftsreisenden beeinflusst, geht aus der Juli-Umfrage der GBTA unter 400 Business Travellern und 44 Budget-Entscheidern hervor. So glauben 73 Prozent der Geschäftsreisenden und 38 von 44 Entscheidern, dass die Inflation und steigende Preise Einfluss auf das Reisevolumen haben werden. 69 Prozent der Business Traveller und 33 von 44 Entscheidern sagen, dass eine mögliche Rezession sich auf die Reisen auswirkt. Und 68 Prozent der Befragten sowie 36 von 44 Entscheidern erklären, dass die Covid-Infektionsraten sowie deren Varianten ebenfalls das Reiseverhalten beeinflussen.
(thy)
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