Einer der angenehmeren Aspekte einer Hotelübernachtung ist der Umstand, dass die Zimmerreinigung andere erledigen. Aber rücksichtsvolle Gäste erleichtern den Hotelmitarbeitern den Job.
Das Kerngeschäft eines Hotels – unabhängig von der Zahl der Sterne – besteht in der kurzzeitigen Vermietung eines Zimmers mit Bett. Das Schöne daran ist, dass der Gast sich um nichts kümmern muss. Kein Aufräumen, kein Staubsaugen und schon gar nicht die Reinigung des Bads. Darum kümmern sich die Reinigungskräfte der Herberge.
Trotzdem stellt sich die Frage, ob es nicht unhöflich ist, sein Zimmer so zu verlassen, als hätte eine Bombe eingeschlagen? Denn abgesehen davon, dass in so einem Fall fremde Hände sehr persönliche Gegenstände anfassen müssen, kann jeder Gast der Putzbrigade die Arbeit vereinfachen. Es reicht schon, wenn ein paar wenige Punkte beachtet werden, damit die Hotelmitarbeiter keine Extra-Arbeit haben.
Zimmermädchen stehen unter Zeitdruck. Das heißt wenn sie nun auch noch das Zimmer nach verstreuten Handtüchern, die in die Wäsche sollen, absuchen müssen, dann verstreichen wertvolle Sekunden. Ganze Minuten vergehen, wenn sie Kleider, die auf dem Bett liegen, zusammenfalten und beiseitelegen müssen, um das Bett zu machen. Am besten ist es also, wenn jeder Gegenstand seinen festen Platz hat. Die schmutzigen Handtücher liegen auf einem Haufen im Bad, alle Klamotten befinden sich im Koffer oder im Schrank, alle Schuhpaare sind am besten so platziert (Schrankboden), dass die Reinigungskraft sie nicht wegstellen muss, um hindernisfrei staubzusaugen.
Noch eine kleine Erinnerung: Feuchte Handtücher besser nicht im Zimmer liegenlassen. Schon gar nicht auf edlem Holz wie Stuhllehnen oder Tischflächen. Die Feuchtigkeit könnte das Holz schädigen oder das Handtuch verfärben. Auch auf einem Teppich hinterlässt ein nasses Handtuch erst mal Feuchtigkeit, die Schimmel verursachen kann oder noch nicht getrocknet ist, wenn der nächste Gast das Zimmer belegt.
Manch Gast denkt, ein gemachtes Bett sieht nicht nur ordentlicher aus, sondern hilft auch dem Zimmermädchen. Doch leider handelt es sich hier um Arbeit für die Katz. Checkt der Gast aus bzw. werden die Laken täglich gewechselt, wird das Bett sowieso komplett abgezogen. Selbst wenn die Bettwäsche nicht täglich gewechselt wird, wird das Personal mit wenigen Handgriffen und nach einem bestimmten Muster das Bett so machen, wie es vom Housekeeping vorgeschrieben ist.
Flauschige Bademäntel und Handtücher werden nicht selten als Ersatzfeudel eingesetzt, wenn im Zimmer Kaffee oder anderes verschüttet wird. Noch schlimmer: Nicht selten werden sie dazu benutzt, um Make-up und andere Flecken zu entfernen. Das ist nur schwer zu säubern, insbesondere bei weißer Wäsche.
Passiert immer mal wieder und ist keine Katastrophe: Das Wasserglas geht zu Bruch, die Tasse fällt auf den Boden. Die Stellflächen in Gästezimmern sind oft begrenzt. Am besten man meldet es der Rezeption und entfernt Scherben, die einen und andere verletzen könnten, so gut es geht. Housekeeping wird sich dann um die Feinarbeit kümmern.
Wer sich vom Room Service Essen aufs Zimmer bestellt hat und nun mit einem Tablett dreckigen Geschirrs und Essensreste konfrontiert ist, sollte den Room Service oder Housekeeping rufen, damit das Geschirr geholt wird. Es auf den Boden vor das Zimmer zu stellen, ist keine gute Lösung. Andere Gäste könnten darüber stolpern. Zudem stört der Essensgeruch.
Es ist nicht verboten, dass Gästezimmer ein wenig umzuräumen. Wenn der Sessel im Weg steht, dann wird er woanders hingestellt. Wenn der Tisch zu voll ist, dann wird er eben freigeräumt. Fürs Handy und andere Geräte werden Lampenstecker ausgestöpselt und die Fernbedienung landet auf den Nachttisch. Das ist alles kein Problem. Doch bevor man auscheckt, ist es ein Gebot der Höflichkeit, alles wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Also nicht nur den Sessel wieder in die alte Position zu bringen, sondern vor allem auch wieder alle Stecker einzustöpseln.
(thy)
Richtig tippen: Trinkgeld geben ist keine Pflicht
Hotelbewertungen: Echt oder fake?
Fauxpas oder okay: Rotwein zum Fisch?