New York kennt das Problem schon lange, Paris erlebt es derzeit: Bettwanzen. Doch egal von woher, wer die Blutsauger nicht mit nach Hause nehmen möchte, sollte diese Tipps beachten.
Die vielen Berichte über die Pariser Wanzenwelle in diesem Herbst kommen zur Unzeit. Im nächsten Jahr finden in der französischen Hauptstadt die Olympischen Spiele statt. Die Wanzen finden sich nicht nur in den Betten von Hotels aller Kategorien. In Paris zum Beispiel hat man sie auch in den Polstern der Metro-Sitze entdeckt.
Doch so unangenehm die Parasiten auch sind. Es ist beruhigend zu wissen: Bettwanzen, gerne auch Haus- oder Plattwanzen genannt, übertragen nach allen bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen keine Krankheiten. Allerdings handelt es sich um wahre Kosmopoliten, die unabhängig von den sozialen und hygienischen Konditionen dank Globalisierung wieder auf dem Vormarsch sind. Wer die lästigen Krabbeltiere folglich nicht ins eigene Heim mitbringen möchte, sollte folgendes wissen:
Es beginnt schon mit der Wahl des Gepäcks. Egal ob ein kleiner Trolley fürs Handgepäck oder Koffer zum Einchecken. Wanzen lieben dunkle Ritzen und Falten, wo sie sich verkriechen können. Das New Yorker Gesundheitsamt empfiehlt daher Hartschalenkoffer statt weicher Taschen. Denn auf glatten Oberflächen ist es unwahrscheinlicher, dass sich die Insekten breitmachen. Sie bevorzugen Gepäck aus Textilien, weil ihnen das genug Verstecke bietet.
Was das Warten an Airports oder das Sitzen in öffentlichen Verkehrsmitteln betrifft, so schützt die richtige Wahl des Sitzplatzes vor Wanzen. Komfortable Sessel in einer Lounge, genauso wie Polstersitze in der Bahn oder weiche Sitzschalen im öffentlichen Bus sind willkommene Verstecke. Die Parasiten bevorzugen flauschiges Material sowie Nähte und Falten als Aufenthaltsorte. Die Kombination gepolsterte Sitzgelegenheit plus wenig Licht ist für die nachtaktiven Krabbler gar noch idealer. Wer die Wahl hat, setzt sich auf harte Sitzgelegenheiten (Metall, Kunststoff) an gut beleuchteten Stellen.
Wanzenprofis legen ihr Gepäck in einem neuen Hotelzimmer zunächst nicht auf den Boden (erst recht nicht auf einen Teppich), das Bett oder gar die Kofferablage ab. Stattdessen wartet das gute Stück in der Badewanne oder Dusche, wo sich in der Regel Wanzen nicht befinden. Dort bleibt es erst mal, bis potenzielle Wanzennester gecheckt sind. Mit der Taschenlampe vom Handy lassen sich ganz leicht Bettritzen und Fugen von Möbeln nach Wanzen ableuchten.
Die Blutsauger sind leicht zu erkennen. Mit maximal sieben Millimeter Größe, oft viel kleiner, können sie weder fliegen noch springen. Auf dem Bettlaken hinterlassen sie kleine braune Kotpunkte. Wer die Wanzensuche nicht ganz so akribisch ausführen möchte, hebt zumindest mal die Matratze an und sieht, was da so aus den Ritzen kommt.
Ist alles durchsucht, kann das Gepäck auch auf die dafür vorgesehene Ablage. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der legt seine Hemden und Blusen nicht in die Schrankregale, sondern hängt alles auf. Denn, so schreibt das US-Reisemagazin Travel & Leisure, Bettwanzen sind ziemlich träge und daher ist es unwahrscheinlich, dass so ein Tierchen die ganze Schrankwand hochkrabbelt, sich an der Kleiderbügelstange entlanghangelt, um es sich dann im Anzug oder in der Bluse gemütlich zu machen.
Um zu verhindern, dass Wanzen mit dem Gepäck in die eigene Wohnung gelangen, durchsucht man besser vor dem Packen noch einmal den Koffer. Profis hatten bereits vor der Abreise alles in verschließbare Plastikhüllen verstaut, damit bloß kein Krabbeltier in die Textilien gelangt. Die kommen jetzt auch vor der Rückreise wieder zum Einsatz.
Bettwanzen lassen sich nicht mit herkömmlichen Insektenmitteln und auch nicht mit Wasser bekämpfen. Wer ganz sichergehen will, dass sich kein Blutsauger in den eigenen vier Wänden einnistet, der steckt seine Kleidung nach der Heimreise für mindestens eine halbe Stunde in den heißen Trockner, das überlebt keine Wanze. Ebenfalls tödlich wirkt Kälte. Ein befallener Koffer zum Beispiel lässt sich gut für ein paar Tage in einer Eistruhe verstauen. Danach krabbelt nichts mehr.
(thy)
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