Wegen der Pandemie hatten auch die Wanzen Pause. Doch inzwischen gehört Corona zum Alltag und es wird wieder gereist. Das gilt auch für die Wanzen. Hotelgäste sollten daher ihr Zimmer auf die lästigen Blutsauger hin kontrollieren.
Sie können die besten Hotels der Welt befallen: Bettwanzen machen keinen Unterschied zwischen Hostels und Nobelherbergen. Allerdings gilt grundsätzlich: Je höher die Frequenz des Bettenwechsels, desto höher die Gefahr, dass sich irgendwo die lästigen Blutsauger einnisten. Denn Wanzen gehen gerne im Gepäck von Reisenden auf große Tour.
Zugleich sind diese Parasiten äußerst zäh. Sie können mehrere Monate ohne Nahrung auskommen und in Ruhe auf ihre nächstes Blutopfer warten. Zugleich vermehren sie sich in Windeseile. Es genügt schon ein befruchtetes Weibchen im Koffer, um einen ganz neuen Wanzenstamm anzulegen.
Insofern hatten es Wanzen am Anfang von Corona schwer, weil die Welt bekanntlich für ein paar Monate stillstand. Doch seit wieder mehr gereist wird, sind auch die Bettwanzen erneut auf dem Vormarsch. Und diesmal entkommen sie der Kontrolle der Hotels leichter als je zuvor. Der Grund: der Personalmangel und die Sparzwänge im Bettengewerbe. Deswegen warnen Insektenforscher und Schädlingsbekämpfer vor den Plagegeistern. So sagte die österreichische Kammerjägerin Marianne Jäger dem ORF: „Die Bettwanzen haben jetzt zwei Jahre lang Corona-Pause gehabt.“ Aber jetzt kämen sie mit den Reisenden wieder zurück.
Auch in den USA sind Bettwanzen wieder ein Thema. Die Liste der fünf US-Metropolen mit den häufigsten Einsätzen der Schädlingsbekämpfung wegen Wanzen im Zeitraum Dezember 2020 bis November 2021 liest sich so: Chicago, Philadelphia, New York, Detroit und Baltimore.
Das Hinterhältige an den unerwünschten Bettgenossen ist, dass man sie kaum entdeckt. Sie verstecken sich vorzugsweise in Fugen und Spalten. Das heißt also jede Ritze im Lattenrost oder Bettgestell, jede Naht an der Matratze oder einem Polstermöbel kommen in Frage. Zugleich zieht Körperwärme Wanzen magisch an. Schlafende Menschen im Bett sind folglich ideale Opfer, an denen sich der Mini-Vampir bis zu zehn Minuten lang labt. Zurück bleibt ein ungefährlicher Stich, der oft erst einen Tag später stark juckende Quaddeln, Pusteln und Rötungen bildet.
# Koffer und Tasche nicht aufs Bett oder Sofa legen. Wanzensicherer sind harte Unterlagen wie Kofferablage, Tisch oder zur Not auch die Badewanne. |
# Wanzen sind bis zu acht Millimeter groß und passen in jede Ritze. Potenzielle Verstecke sind also Spalten im Lattenrost, in Matratzen oder an Kopfteilen. Jedes Handy hat heutzutage Licht und eine Lupenfunktion. Also kurz mal damit neuralgische Punkte absuchen. |
# Winzige braune Punkte auf der Bettwäsche oder Textilien können ein Indiz für Wanzen sein. Es kann sich um ihren Kot handeln, Schlieren, ebenfalls im kaum sichtbaren Bereich, können Blutspuren sein. Wanzen saugen oft mehr Blut ab, als sie verdauen können. |
# Bevor der Koffer vor der Rückreise wieder gepackt wird – kurz auf Wanzen checken. Und natürlich zu Hause nicht aufs Bett legen, um auszupacken. |
# Wer sichergehen will, dass sich keine Wanzen in seiner Kleidung befinden, heizt den Tierchen ordentlich im Trockner ein. Oder was zu empfindlich für den Trockner ist, das geht – eingepackt in einer Plastiktüte – für drei Tage ins Gefrierfach, denn Wanzen hassen Kälte. |
# Wer fürchtet, dass er im Gepäck das Ungeziefer mitgebracht hat, kann auf dem Frankfurter Flughafen das Bed-Bug-Team rufen. Für 106 Euro schnüffeln dann trainierte Hunde direkt an der Gepäckausgabe bis zu drei Gepäckstücke nach Wanzen durch. Der Service muss mindestens drei Tage vor Ankunft per Mail bedbugdogs@fraport.de angefordert werden. |
(thy)
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