Dem Airport London Heathrow zufolge hat nicht nur der Personalnotstand an den Flughäfen, sondern auch die mangelnde Reiseroutine der Urlauber zum Flugchaos zu Beginn der Sommersaison beigetragen.
Nach zwei Jahren Pandemie haben Airports und Airlines nicht nur zu viele Mitarbeiter entlassen, sondern viele Reisende verlernt zu fliegen. Branchenkenner stellten bereits zu Ferienbeginn sofort fest, dass viele Passagiere die elementaren Regeln fürs Handgepäck verlernt hatten.
Die Folgen hat nun der Londoner Großflughafen Heathrow in Zahlen gefasst. Zu Beginn des Sommers änderte sich die Zusammensetzung der Passagiere. Überwiegend Touristen hoben ab und bei mindestens 60 Prozent der Taschen, die bei der Sicherheitskontrolle nicht durchkamen, wurden in der zeitaufwändigen Nachkontrolle Flüssigkeiten im Handgepäck entdeckt. Die hatten die Besitzer meist vergessen, extra herauszunehmen und separat in Plastiktüten verpackt durchleuchten zu lassen.
Heathrow schätzt, dass allein im Juli wegen dieser Nachlässigkeit Fluggäste 2,1 Millionen Minuten – circa 208 Tage – länger warten mussten.
Mittlerweile hat der Flughafen 1300 Mitarbeiter neu eingestellt und zugleich die Zahl der Passagiere auf 100 000 pro Tag beschränkt. Im Regelfall, so betont Heathrow in einer Pressemitteilung, dauere in 80 Prozent der Fälle die Sicherheitskontrolle gegenwärtig nicht länger als 20 Minuten.
(thy)
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