Auch im dritten Corona-Jahr gehen die meisten Unternehmen von einem bescheidenen Reiseaufkommen aus, das im Schnitt 36 Prozent unter dem Niveau von 2019 bleibt. Neu: Immer öfter spielt Ökologie eine Rolle bei der Reiseplanung.
Wie eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland unter 152 Unternehmen ab 500 Beschäftigten ergab, haben sich bei 89 Prozent der Unternehmen seit 2019 die Reiseausgaben verringert. Im Schnitt um 66 Prozent. Nur 28 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, in diesem Jahr das Vor-Corona-Niveau wieder zu erreichen.
Ein Blick auf die Transportmittel erklärt, wo die Reisekosten drastisch schrumpften. Besonders Geschäftsreisen mit der Bahn und dem Flugzeug wurden gestrichen. Vor allem die Airlinebranche spürte die Zurückhaltung. 68 Prozent der Firmen reduzierten Flugreisen, im Schnitt um 73 Prozent. Bahnfahrten und die Benutzung der ÖPNV kürzten 54 Prozent der Betriebe, im Schnitt um 58 Prozent.
Nicht einheitlich zeigte sich die Lage beim Einsatz von Firmen- und Privatwagen. So sagten 28 Prozent der Unternehmen, dass weniger mit dem Auto gereist wurde. Aber zugleich berichten 34 Prozent der Firmen, dass der Anteil der PKW-Dienstfahrten in den vergangenen zwölf Monaten um 38 Prozent zugelegt habe. Davon haben die Mietwagenfirmen aber nicht profitiert, denn 31 Prozent der Unternehmen nutzte im Schnitt um 75 Prozent weniger Mietautos.
Was die Zukunft betrifft, so nehmen die meisten der Firmen (61 Prozent) an, dass Inlandsreisen zunehmend durch virtuelle Videokonferenzen ersetzt werden. 47 Prozent der befragten Betriebe geht auch davon aus, dass digitale Formate auch immer öfter Auslandsreisen überflüssig machen.
Obwohl die Kosten einer Dienstreise immer noch mehr Gewicht haben als ihr CO2-Fußabdruck, wirken sich der PwC-Studie zufolge auch Umweltaspekte in wachsendem Maße aus. Das liegt daran, dass die meisten Unternehmen sich mittlerweile strategische ökologische Ziele gesetzt haben. So berichten 62 Prozent der Unternehmen vom Ausbau elektrischer Antriebe, 35 Prozent vom Wechsel von Flug- auf Bahnreisen bzw. ÖPNV. Und 28 Prozent haben vor, mehr Car-Sharing und E-Roller zu benutzen.
(thy)
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