Die rund 500 Kilometer lange Neu- und Ausbaustrecke zwischen Nürnberg, Erfurt, Leipzig/Halle und Berlin ist am 10. Dezember in Betrieb gegangen. Der letzte, 107 Kilometer lange Teilabschnitt zwischen Ebensfeld und Erfurt wurde erst vor wenigen Tage angeschlossen. Die Fahrzeit auf den 623 Kilometern zwischen Berlin und München verkürzt sich durch die neue Strecke massiv: Der ICE-Sprinter schafft sie laut Bahn in knapp vier Stunden, mit dem normalen ICE mit mehr Haltebahnhöfen sind es knapp viereinhalb Stunden.
Allerdings waren die ersten Tage nach der Eröffnung der Strecke von Pannen, Pech und Pleiten begleitet. Es fehlte an geeigneten Zügen, ausgebildetem Personal und zum Schluss kam auch noch der Wintereinbruch dazu. So brauchten viele Züge genauso lang wie bisher der ICE, nämlich rund sechs Stunden. Insgesamt sind 35 Fahrten pro Tag zwischen den beiden Städten geplant. Der neue ICE 4 wird voraussichtlich ab Dezember 2018 auf der neuen Strecke eingesetzt. Er muss bis dahin mit der dafür notwendigen neuesten Version des europäischen Zugsicherungssystems ETCS ausgestattet werden.
Bei den Fahrtzeiten habe man besonders auf die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden geachtet, heißt es: Die Sprinter fahren werktags gegen sechs, zwölf und 18 Uhr in Berlin beziehungsweise München ab und halten in Nürnberg, Erfurt und Halle.
Froschgrundseebrücke (Foto: DB AG/Hannes Frank)
Mit der neuen Schnellfahrbahn gibt es auch mehr Direktverbindungen zwischen einzelnen Städten, etwa von Berlin nach Frankfurt und Erfurt sowie von Erfurt nach Hamburg. Von Leipzig aus kommen Reisende künftig zweistündlich ohne Umstieg nach Mannheim, Stuttgart oder Ulm. Gäste nach Magdeburg und Dresden haben kürzere Umstiegszeiten in Halle, Leipzig und Erfurt. Dadurch reduziert sich die Fahrzeit um mindestens eine Stunde.
ICE S (Messzug) auf Probefahrt auf dem Ilmtalviadukt bei Langewiesen (Foto: DB AG/Hannes Frank)
(sf)