Ergonomische Sitze, kostenloses WLAN in der zweiten Klasse und ein neuartiges Lichtkonzept – der ICE 4 soll für die Bahn eine neue „neue Ära“ einleiten
Mit dem ICE 4 hat die Bahn hat ein neues Aushängeschild, das gestern am Berliner Hauptbahnhof Premiere feierte. Sein Ruf eilt dem Zug voraus – Siemens spricht von „zahlreichen technischen Innovationen“, der Bundesverkehrsminister von einem „Upgrade für den Hochgeschwindigkeitsverkehr“ und Bahnchef Grube nennt ihn das „Rückgrat des neuen Fernverkehrskonzepts“. Der Plan der Bahn: den Fernverkehr bis 2030 um 25 Prozent ausbauen. Der ICE 4 soll dabei eine feste Stütze sein. 130 Züge sind bestellt, investiert wurden rund 5,3 Milliarden Euro.
Um Rekordgeschwindigkeiten geht es nach 25 Jahren ICE bei dem aktuellen Modell längst nicht mehr nur. Der ICE 4 rollt vor allem mit zusätzlichen Features für mehr Komfort an. Bahnreisende dürfen sich auf ergonomische Sitze, mehr Platz für Gepäck – sogar Fahrräder sind jetzt an Bord erlaubt – und einen Neuanstrich im Bordrestaurant freuen. Das Lichtkonzept im ICE 4 wird als besonders innovativ herausgestellt. Die weiß bis violett schimmernde Beleuchtung erinnert an die Anti-Jetlag-Leuchten moderner Flugzeugkabinen und verändert sich je nach Tageszeit. Insgesamt bietet der ICE 4 Raum für 830 Sitzplätze – 625 in der zweiten, 205 in der ersten Klasse.
Für bessere Orientierung im Zug soll das neue Fahrgastinformationssystem in Echtzeit sowie die Reservierungsanzeigen, die sich jetzt in den Kopfstützen befinden, sorgen. Die Zeiten, in denen Fahrgäste in überhitzten Wägen ihr Dasein fristen müssen, sollen ebenfalls endgültig vorbei sein. Denn: Die Klimaanlage im ICE 4 wurde überarbeitet und soll auch bei Temperaturen von bis zu 45 Grad funktionieren.
Kostenloses WLAN in der 2. Klasse – auch dieser lang ersehnte Service soll im ICE 4 endlich Realität werden. Bis Ende des Jahres will die Bahn ihre ICE-Flotte mit einer neuen WLAN- und Telefonie-Technologie ausstatten. Der ICE 4 hat diese bereits ab Werk. Gut für die Umwelt: Das Antriebssystem des ICE 4 soll weniger Energie verbrauchen und dennoch auf eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern kommen.
Regelmäßig im Einsatz wird der ICE 4 ab Dezember 2017 sein, nachdem er dann schon mehrere 100.000 Testkilometer gefahren ist. Bereits im Herbst kommen zwei ICE 4 auf der Strecke Hamburg–Hannover–Nürnberg–München auf die Schiene.