Am 10. Dezember startet bei der Bahn der Winterfahrplan 2017/2018. Die DB spricht von der “größten Angebotsverbesserung in der Geschichte”, weil gleichzeitig das letzte Teilstück der neuen ICE-Trasse Berlin–München eröffnet wird. Wir geben einen Überblick über die wesentlichen Neuerungen.
Das Highlight ist natürlich die neue Trasse zwischen München und Berlin. Sie verkürzt die Reisezeit zwischen beiden Städten um zwei Stunden auf 3:55 Stunden. Das gilt für die drei ICE Sprinter-Züge täglich in jeder Richtung – jeweils etwa um 6, 12 und 18 Uhr. Die anderen Züge im Stundentakt halten auch in Nürnberg, Erfurt, Halle und Leipzig und brauchen so rund 4:30 Stunden.
Jede Stunde verkehren ICE-Züge in alle Himmelsrichtungen. In nördlicher Richtung nach Berlin und Hamburg, in den Süden nach Nürnberg und München, in den Osten nach Leipzig und in den Westen nach Frankfurt am Main. Täglich halten rund 80 ICE-Züge in Erfurt. Der Fahrplan wird hier außerdem verstärkt auf den Regionalverkehr abgestimmt, so dass auch die Regionen von den Vorzügen der neuen Schnellfahrstrecke profitieren.
Das neue Flagschiff der ICE-Flotte der Bahn, der ICE 4, startet gleichzeitig mit dem Winterfahrplan mit zunächst fünf Fahrzeugen seinen Liniendienst. Eingesetzt wird zuerst allerdings nicht auf der neuen Strecke, sondern auf den Strecken Hamburg – München und Hamburg – Stuttgart. Ein Einsatz auf der neuen Schnellfahrstrecke Berlin – München ist erst in einem Jahr geplant.
Auf der sogenannten Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen fährt ab dem Fahrplanwechsel ein Intercity. Die IC-Verbindungen zwischen Stuttgart, Singen und Zürich verdoppeln sich und verkehren damit stündlich. Dabei werden zwischen Stuttgart, Singen und Konstanz auch alle Nahverkehrstickets anerkannt. Alle zwei Stunden werden zwischen Stuttgart und Singen auch die neuen, modernen Intercity 2-Züge eingesetzt – mit Anschluss in Singen nach Zürich. Die dB realisiert dieses gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und mit dessen finanzieller Unterstützung.
Die Preise für reguläre Fahrscheine steigen zum Fahrplanwechsel um 1,9 Prozent an, in der ersten Klasse um 2,9 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Bahn die Preise bereits um 1,3 Prozent erhöht, nachdem sie zuvor drei Jahre lang einen Preisstopp im Fernverkehr durchgehalten hatte.
Die 1,9 Prozent sind jedoch nur der Durchschnitt. Auf attraktiven Strecken geht es deutlich stärker preisaufwärts. So kostet ein normales Ticket zweiter Klasse zwischen München und Berlin ab 10. Dezember 150 Euro, das sind 18 Euro oder 14 Prozent mehr als zuvor. Andere Einzelstrecken werden bis zu 5 Prozent teurer. Umgekehrt entfällt der Aufpreis für Kreditkartenzahlung, allerdings nicht freiwillig, sondern entsprechend einer EU-Richtlinie.
Die neuen Preise gelten erst ab 10. Dezember. Wer vorher bucht, der reist auch nach dem Fahrplanwechsel noch zum alten Preis, teilte die Bahn mit. DAs gilt auch auf der neuen Strecke Berlin-München. Zusätzlich soll es wieder eine Sparpreis-Aktion im November geben. Dann werden eine Million Tickets für 19 Euro verkauft.
(hwr)