Geschäftsreisen sind so gut wie in jeder Branche unabdingbar und werden von den Betroffenen meist positiv akzeptiert. Doch in zwei Lebensbereichen machen sich Business Traveller Sorgen.
Einer Umfrage von Carlson Wagonlit Travel (CWT) zufolge betrifft dies vor allem das Familienleben und die Kollegen. So glauben 22 Prozent der befragten Vielreisenden, dass ihre Abwesenheit eine Belastung für Beziehungen und Familie sind. 21 Prozent fürchten sogar, dass ihre Familien denken, dass sie lieber auf Reisen sind statt zu Hause Alltagspflichten zu übernehmen.
Ebenfalls 22 Prozent haben ein schlechtes Gewissen, weil ihre Kollegen wegen ihrer Abwesenheit Mehrarbeit leisten müssen. 21 Prozent finden, sie verbringen zu viel Zeit mit Mitarbeitern sowie Kunden, und 14 Prozent sehen Probleme, genügend Kontakt mit den Arbeitskollegen im Büro zu halten.
Regionale Unterschiede
Die CWT-Studie hat auch deutlich regionale Unterschiede zutage gefördert. So bangen Amerikaner deutlich mehr um die Auswirkungen auf ihr Familien- und Beziehungsleben (26 Prozent) als ihre Kollegen in Europa (23 Prozent) und Asien (18 Prozent). 22 Prozent der US-Business-Traveller und gar 23 Prozent der asiatischen Geschäftsreisenden befürchten, dass ihre Familien denken, sie könnten die Arbeitsreisen mehr genießen als die Alltagspflichten. Ähnliche Gedanken plagen nur 17 Prozent der Europäer.
Andererseits machen sich Amerikaner weniger Gedanken über die Schwierigkeiten, mit den Kollegen zu Hause Kontakt zu halten. Und die Tatsache, dass die Mitarbeiter daheim wegen ihrer Abwesenheit mehr Arbeit erledigen müssen, kümmert nur 16 Prozent, während 25 bzw. 24 Prozent der Asiaten bzw. Europäer sich deswegen nicht gut fühlen.
Unterschiede nach Generationen
Der Grad der Sorgen richtet sich aber auch nach dem Alter der Geschäftsreisenden. Die Babyboomer aus Asien und Europa, also die Generation, die derzeit in Rente geht, sind per se besorgter, dass viel Reisen sich negativ auf das Privatleben auswirkt. In Amerika wird diese Sorge vor allem der Generation X zugeschrieben. Dieser Altersklasse (um die 50) wird auch die größte Rücksichtnahme zugeschrieben. Sie hat zumindest mehrheitlich ein schlechtes Gewissen, dass die Kollegen wegen ihrer Dienstreisen mehr arbeiten müssen.
Millennials – egal wo – haben, vermutlich weil sie mitten im Berufsleben und Konkurrenzkampf stehen, immer Angst, dass ihre Familien denken könnten, dass sie Dienstreisen mehr genießen könnten als den Alltag daheim. Zudem fürchten sie auch am meisten um den Kontakt mit ihrem Arbeitgeber und ihren Kollegen, wenn sie unterwegs sind.
(thy)
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