Länder wie Deutschland brauchen für die USA kein Visum. Aber Deutsche müssen dennoch elektronisch einen Reiseantrag stellen. Seit der Vorgang gebührenpflichtig ist, gibt es immer wieder Klagen, weil falsche Websites versuchen mitzuverdienen.
Seit Januar 2009 erschweren die USA die Einreise auch für Bürger aus Staaten, die ehemals für Aufenthalte bis zu 90 Tagen kein Visum benötigten. Es ist eine Folge von 9/11 und der ständigen Angst vor Terroranschlägen. Zwar muss niemand bei der Botschaft für das Visum anstehen, aber spätestens 72 Stunden vor der Abreise muss über ESTA (Electronic System for Travel Authorization) die Einreisegenehmigung online beantragt werden.
Über ein Jahr später, ab September 2010, wurde die Antragstellung gebührenpflichtig. 14 US-Dollar kostete die Bearbeitungsgebühr bis 26. Mai 2022, danach stieg der Tarif auf 21 US-Dollar. Doch der Ärger begann ab dem Tag der Erhebung einer Abgabe und den unendlichen Möglichkeiten, die das Internet zum Geldverdienen bietet. In Wellen klagen seitdem Verbraucher über falsche Websites bzw. der US-Zoll- und Grenzschutz, der ESTA betreibt, warnt vor Fakes.
Nach drei Jahren Corona und einer großen Nachfrage nach Amerika-Trips sind zurzeit sowohl seriöse Dienstleister sowie Betrüger online unterwegs, um ESTA-Antragsteller auf ihre kostenpflichtigen Portale zu ziehen. Deshalb sollte auf folgende Fakten geachtet werden:
♦ Es gibt nur eine einzige offizielle ESTA-Website für die Antragstellung:
♦ Alle Websites der US-Regierung enden auf .gov (für Government). Endungen mit com, org, us, esta und schon gar nicht de sind niemals offizielle Seiten.
♦ Wer sich nicht sicher ist, sucht nach dem Impressum. Finger weg von Websites ohne Angaben darüber, wer das Portal betreibt mit vollständigem Namen, Rechtsform, Adresse und Kontaktmöglichkeiten (Telefonnummer, Faxnummer, E-Mail; ein Postfach reicht nicht aus).
♦ Unseriöse ESTA-Portale sehen nicht selten täuschend echt wie das Original aus und ahmen bis zu den Formularen alles nach. Wer auf solche Seiten reinfällt, verliert nicht nur Geld und bekommt keine Reisegenehmigung. Schlimmer noch: Er hat seine persönlichen Daten an einen Betrüger abgegeben. Das heißt, die Gebühren wieder über die Bank (Kreditkarte, Paypal etc.) zurückholen und eine Weile lang Kontobewegungen beobachten.
♦ Jedes vermeintliche ESTA-Portal, dass für den Antrag mehr als 21 US-Dollar verlangt, ist auf keinen Fall das offizielle ESTA-Portal des US-Zoll- und Grenzschutzes.
Soweit zu den Punkten, an denen man falsche ESTA-Portale erkennen kann. Darüber hinaus gibt es seriöse Dienstleister, die ebenfalls gegen Gebühren das Stellen von ESTA-Anträgen anbieten. Dabei handelt es sich meist um Unternehmen, die in erster Linie Visa beschaffen und ESTA-Anträge mitanbieten.
Allerdings stellt sich die Frage, was diese Serviceunternehmen anderes leisten als der Antragsteller selbst? Denn in der Regel muss er ebenfalls online all seine persönlichen Daten eingeben, nur damit er dann gegen bedeutend höhere Gebühren als nur 21 US-Dollar sein ESTA-Genehmigung erhält.
(thy)
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