Von Mord bis Naturkatastrophen – ein US-Versicherungsvergleichsportal hat das Reiserisiko anhand von sieben Faktoren ausgemacht. Demnach schneiden Südafrika und Indien schlecht ab.
Zur Fürsorge von Unternehmen gehört es, ihre Mitarbeiter nicht in Gefahr zu bringen. Die Risikoabschätzung derzeit, Kollegen zum Beispiel nach China zu schicken, ist angesichts der hohen Omikron-Inzidenzen schwierig. Letztendlich wird aktuell keine Firma jemanden nach Peking senden, wenn dieser selbst nicht möchte.
Das in San Francisco ansässige Versicherungsportal Swiftest hat sich aktuell die Daten für die 50 meistbereisten Staaten von 2022 angesehen. Anhand folgender sieben Faktoren wurde ein Travel Safety Index erstellt: Mordrate, Verkehrstote, Tote durch Vergiftung, schlechte Hygiene, übertragbare Krankheiten, Lebensjahre, die durch Unfallverletzungen verkürzt werden, sowie der Naturkatastrophen-Index.
Demnach ergibt sich folgende Rangliste:
Land | |
1 | Südafrika |
2 | Indien |
3 | Dom. Rep. |
4 | Mexiko |
5 | Brasilien |
6 | Kambodscha |
7 | Philippinen |
8 | Saudi Arabien |
9 | Vietnam |
10 | Indoesien |
Doch die einzelnen Staaten haben oft aus ganz unterschiedlichen Gründen ein so hohes Todesrisiko. Geschäftsreisende müssen also abschätzen, inwieweit die einzelnen Ursachen auch ihre Reise gefährden könnte.
Südafrika kommt beispielsweise statistisch auf den traurigen Rekord von einer Mordrate von 36,4 je 100 000 Personen. Das riesige Gefälle zwischen Arm und Reich, Bandenkriminalität und organisiertes Verbrechen und nicht zuletzt ein überfordertes, schwaches Rechtssystem sind die wesentlichen Ursachen, warum das Land am Kap der Guten Hoffnung seit Jahren mit diesen gesellschaftlichen Problemen kämpft.
Indien steht an zweiter Stelle auf der Negativliste. Allerdings sind in dem dicht bevölkerten 1,3-Milliarden-Staat Tote durch Mord und Vergiftung relativ selten. Hier liegt das Lebensrisiko bei der schlechten Hygiene. Von 100 000 Menschen sterben im Schnitt 18,6 wegen extrem unsauberer Lebensverhältnisse. Schuld daran sind Armut in Kombination mit schlechter Infrastruktur und einem unzulänglichen Gesundheitswesen.
Dagegen ist Autofahren in der Dominikanischen Republik lebensgefährlich. Der Karibikstaat steht auf Platz drei der unsichersten Länder der Welt, weil hier Swiftest zufolge durchschnittlich alle zwei Stunden ein Mensch bei einem Autounfall stirbt. Ein tödlicher Mix aus Drogen, Alkohol und konsequenter Verachtung für Verkehrsregeln sorgt für diese unsicheren Verhältnisse. Aber nicht nur auf der Karibikinsel ist Fahren ein Spiel mit dem Leben. Saudi Arabien, wo Alkohol- und Drogenkonsum streng geahndet werden, steht auf Platz zwei als Land mit den meisten Verkehrstoten.
Wenn Swiftest auch das Phänomen Vergiftungen als Reiserisiko einschließt, dann handelt es sich nicht um eine Unterkategorie von Mord, sondern Vergiftungen durch Umweltschäden und vor allem Lebensmittelverunreinigungen. Besonders Rumänien und China gehören zu den Risikostaaten, wo laxe Aufsicht, Korruption und Gier schon zu Massenvergiftungen geführt haben. 2016 wurden etwa weltweit 52 077 Tote durch Vergiftung gezählt, davon hatte China mit 16 179 Toten einen erheblichen Anteil von 31 Prozent.
Von besonderer Bedeutung sind für Reisende auch Infektionskrankheiten. Corona hat gezeigt, wie schnell ein Virus um die Welt reist und mutiert. Zu den Klassikern der gefährlichen ansteckenden Krankheiten gehören unter anderem Denguefieber, Malaria, Masern, Cholera, Typhus und Gelbfieber. Wer also zu entsprechend riskanten Zielen reist, sollte sich auf jeden Fall schützen. Oft hilft schon ein konsequenter Schutz vor Mücken.
Doch es gibt nicht nur Risikoländer. Laut Swiftest zählen diese Länder zu den Top Ten der sichersten Staaten, darunter auch die Bundesrepublik:
Land | |
1 | Singapur |
2 | Niederlande |
3 | Dom. Rep. |
4 | Schweiz |
5 | Israel |
6 | Schweden |
7 | Österreich |
8 | Irland |
9 | Italien |
10 | Deutschland |
Quelle: Swiftest
(thy)
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