Während im zu Ende gehenden Jahr noch Pandemieregeln und Reisebeschränkungen dem Messemarkt zusetzten, sieht die Branche vorsichtig nach vorne.
So rechnet der Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA 2023 mit mindestens 340 Messen. Das ist eine spürbare Verbesserung gegenüber den vorläufigen Verbandszahlen, denen zufolge in diesem Jahr 280 Messen in Deutschland stattgefunden haben, 130 abgesagt wurden und 60 auf einen neuen Termin innerhalb des Jahres ausweichen mussten.
Vor allem im ersten Quartal dieses Jahres schränkte die Pandemie durch Verbote das Messewesen ein. So fanden in diesem Zeitraum nur 18 Veranstaltungen statt. Dem gegenüber stehen im ersten Quartal 2023 allein rund 120 Messen auf dem Programm. Dabei sind Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und innovative Produktionstechnologien die Top-Themen.
Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Verbote, Verschiebungen und Streichungen von Messen beläuft sich seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland auf mehr als 56 Milliarden Euro sowie neun Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen. Nahezu 180 000 Jobs mussten durch Kurzarbeit gesichert werden.
Die AUMA-Hochrechnung für 2022 zeigt zugleich, dass 65 Prozent der Besucher wieder zurück sind auf den deutschen Messegeländen. Bis zum Sommer lag die Durchschnittszahl noch bei gut 55 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Seit Herbst steigen die Zahlen. Allerdings fehlt noch das internationale Publikum in gewohnter Stärke.
Ähnlich zeigt sich die Lage bei den Ausstellern: Durchschnittlich 70 Prozent sind übers Jahr gesehen zurück auf den Messen – mit ebenfalls steigender Tendenz seit dem Herbst.
Einer Verbandsumfrage zufolge rechnen die Messeveranstalter jedoch erst mit einer Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau ab 2024. Und das auch nur wenn in diesem Winter 22/23 alle geplanten Veranstaltungen ohne Probleme abgehalten werden können. Erschwerend kommt hinzu, dass instabile Lieferketten sowie weltwirtschaftliche Unabwägbarkeiten aller Zuversicht jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen können.
(thy)
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