Die Messewirtschaft beklagt sich bitter über das politische Gezerre rund um die Corona-Maßnahmen. Bis dato ist davon fast jedes vierte Messe-Event betroffen.
Dem Verband der deutschen Messewirtschaft (AUMA) zufolge mussten bereits 100 der insgesamt 390 für dieses Jahr geplanten Messen auf spätere Monate des Jahres bzw. auf das nächste Jahr verschoben werden. Mit über 46 Milliarden Euro beziffert der Branchenverband den wirtschaftlichen Schaden der letzten zwei Jahre.
Ein Grund für den Fehlstart ins neue Jahr sieht Jörn Holtmeier, Geschäftsführer der AUMA im Hin und Her der Pandemie-Politik: „Corona-Verordnungen der Länder, die vier Wochen oder weniger Gültigkeit haben, sind keine Geschäftsgrundlage.“ Das koste die Messerwirtschaft gegenwärtig rund fünf Milliarden Euro. Zugleich führen strenge Regelungen, wie zum Beispiel starre Personenobergrenzen, dazu, dass Messen unwirtschaftlich werden oder wichtige Aussteller wegen der Restriktionen nicht anreisen können.
Holtmeier kritisierte in diesem Zusammenhang auch, dass die Hilfspakete zwar die Messeveranstalter bei Absagen unterstützen, aber nicht die Aussteller und die von ihnen abhängenden Gewerbe. „Vor allem brauchen ausstellende Unternehmen ein starkes Absicherungsprogramm“, forderte er.
Die Messewirtschaft ist in der Pandemie die am härtesten betroffene Branche: Über 70 Prozent der geplanten Messen wurden im vergangenen Jahr abgesagt, 2020 waren es 68 Prozent.
(thy)
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