Die US-Transportsicherheitsbehörde TSA hat ab sofort das Bußgeld für Maskenverweigerer in öffentlichen Verkehrsmitteln drastisch erhöht. Aber andere Staaten ahnden Verstöße ebenfalls mit Geldstrafen.
Bis dato kostete in den USA das bewusste Nichttragen einer Gesichtsmaske an Flughäfen, Bahnhöfen sowie in Flugzeugen, Bussen und Zügen zwischen 500 und 1000 US-Dollar. Doch angesichts explodierender Infektionsraten hatte erst vor Kurzem die TSA die Maskenvorschrift im Reiseverkehr bis zum 18. Januar 2022 verlängert. Nun wurden die Geldstrafen beim zweiten Verstoß auf 1000 bis 3000 US-Dollar spürbar angehoben. Wie viel Maskenverweigerer bisher Geldbußen bezahlen mussten, ist nicht bekannt.
An dieses saftige Sanktionslevel kommt in Europa zurzeit nur Italien heran, was vielleicht auch den vielen Toten in der ersten Phase der Pandemie geschuldet ist. Deshalb kennt das Land keine Gnade, wenn Masken nicht oder gar nur falsch aufgesetzt werden. 400 Euro sind dann mindestens fällig, und 3000 Euro beträgt der Höchstsatz. Die zweithöchsten Strafsätze für Erstverweigerer hat Belgien, das auch keine Milde für Maskenmuffel walten lässt. In so einem Fall werden wenigstens 250 Euro fällig. Gemessen am jeweils durchschnittlichen (niedrigen) Lohnniveau sind in Bulgarien und Griechenland die 150 Euro Geldbuße für die Bewohner heftig.
In Frankreich wird es dagegen erst richtig kostspielig für Wiederholungstäter. Während man beim ersten Mal ohne Maske noch mit 135 Euro wegkommt, kostet der zweite Verstoß bereits 1500 Euro. Wer jedoch zum dritten Mal gegen die Maskenregel verstößt, der wird nicht nur mit 3750 Euro bestraft, sondern muss auch bis zu sechs Monate Gefängnis in Kauf nehmen.
Deutlich unter 100 Euro liegen die Strafsätze in Irland. Dort werden einem beim ersten Mal nur 25 Euro abgeknöpft. Im wiederholten Fall sind es dann 50 Euro, und erst beim dritten Mal erhöht sich die Geldbuße auf 100 Euro. Auch in Luxemburg kostet das Nicht-Beachten der Maskenpflicht nur 25 Euro. In Berlin und Wien beträgt die Mindeststrafe 50 Euro, in Amsterdam 95 Euro.
Kompliziert für alle, die in der Bundesrepublik leben, sind die regional unterschiedlichen Geldstrafen für die sogenannten Ordnungswidrigkeiten. Die sind Sache der 16 Bundesländer, und wie schon bei den Corona-Vorschriften heißt da die Devise „Bloß nicht miteinander“. So einigten sich im vergangenen Jahr die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten auf ein Mindestbußgeld von 50 Euro.
Und diese Einigung sieht nun so aus: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern und Schleswig-Holstein zum Beispiel belegen Maskenvergehen mit dem höchsten Strafgeldsatz von 150 Euro. Sachsen sanktioniert mit 100 Euro, Thüringen mit 60 Euro, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern ab 50 Euro. Eine Extrawurst hat sich Sachsen-Anhalt gebraten: Hier wird ein Bußgeld von 50 bzw. 75 Euro erhoben, aber das ist abhängig von der Inzidenz.
(thy)
Immer mehr Passagiere randalieren wegen Maskenzwang
Bahn verspricht Maskenkontrolle in jedem zweiten Zug
Lufthansa führt Maskenpflicht an Bord ein