Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen reagieren die ersten Airlines auf die Tatsache, dass es nicht nur Mann und Frau gibt, und bemühen sich um geschlechtergerechte Anprache.
Es hat kaum jemand bemerkt, aber seit ein paar Monaten haben Passagiere bei United Airlines die Wahl: Wer online auf der Airline-Site bucht, der kann nicht nur zwischen „Herr“ und „Frau“ wählen, sondern auch „Unbestimmt“, auf dem Ticket mit einem „X“ gekennzeichnet, bzw. „keine Angaben“, markiert durch ein „U“. Menschen, die sich also nicht mit dem binären Geschlechtersystem identifizieren, werden nicht mehr diskriminiert.
Nun geht Air Canada noch einen Schritt weiter. So plant dem französisch-kanadischen Nachrichtenportal La Presse zufolge die Airline, dass das Bordpersonal in spe die Passagiere nicht mehr mit dem traditionellen „Mesdames“ (Damen) bzw. „Messieurs“ (Herren) begrüßen soll, sondern mit einer geschlechtsneutralen Anrede wie zum Beispiel „Bonjour, tout le monde“ (Guten Tag, allerseits).
Jeder ist willkommen
„Damit wollen wir einen inklusiven Raum für alle garantieren, auch für Personen, die sich mit dem dritten Geschlecht identifizieren“, zitiert La Presse aus dem internen Canada-Air-Schreiben. In Kanada können sich Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, seit Ende 2017 das sogenannte dritte Geschlecht mit einem „X“ im Pass registrieren lassen.
Auch in der Bundesrepublik können Personen seit Dezember 2018 ihr Geschlecht mit „divers“ im Geburtenregister eintragen und somit die entsprechenden Reisedokumente ändern lassen. Allerdings hat bis dato noch keine Fluggesellschaft darauf reagiert. Bei Condor und Lufthansa fehlt das dritte Geschlecht bis dato noch in den Buchungstools. Dafür können sich Akademiker bei beiden Airlines nicht beklagen. Denn neben „Herr“ und „Frau“ haben Passagiere noch die Möglichkeiten „Dr.“, Prof.“ und „Prof. Dr.“ anzuklicken.
(thy)
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