Dem internationalen Geschäftsreiseverband GBTA zufolge nähert sich die Branche wieder dem Niveau von 2019. Allerdings mit regional unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Europas Geschäftsreisebranche robbt sich langsam an das Ausgabevolumen von 392 Milliarden US-Dollar von 2019 heran, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Der GBTA zufolge hat Europa derzeit einen Anteil von 20 Prozent am weltweiten Gesamtmarkt, 2019 waren es 27 Prozent.
Für Europa hat die GBTA ihre ursprüngliche Prognose für eine vollständige Erholung von 2024 auf erst 2026 revidiert. Westeuropa und das sogenannte Emerging Europe (Bulgarien, Polen, Rumänien, Russland, Slowakai, Tschechien, Türkei, Ungarn, Ukraine) gehörten zu den einzigen Staaten weltweit, wo 2021 wegen Corona die Business-Travel-Ausgaben zurückgingen.
Für dieses Jahr erwartet der Verband In Europa ein starkes Wachstum von 25,3 Prozent, das allerdings immer durch die hohe Inflation und die Wirtschaftskrise abgebremst werden kann.
Im vergangenen Jahr stiegen die Ausgaben für Geschäftsreisen um 23 Prozent auf 194 Milliarden US-Dollar, was 58 Prozent der Ausgaben von 2019 entspricht. Im gleichen Zeitraum erzielten die Staaten von Emerging Europe 53 Prozent des Niveaus von 2019 oder insgesamt 30,8 Milliarden US-Dollar.
Im Vergleich zu Nordamerika, Asien, Nahost und Lateinamerika war das Tempo der Aufholjagd in Europa eher schleichend. So fielen im ersten Pandemiejahr 2020 die Geschäftsreiseausgaben um 58,2 Prozent in Europa, und während 2021 die meisten Staaten sich stabilisierten, war Europa die einzige Zone, in der die Reiseausgaben noch weiter um 15,4 Prozent oder auf 139 Milliarden US-Dollar sanken.
Vor allem Deutschland und Großbritannien erholten sich dabei deutlich langsamer als Frankreich, Spanien und Skandinavien. Am schnellsten kamen dagegen die Türkei und Polen zurück, die 87,1 bzw. 72,1 Prozent des Geschäfts von 2019 erzielten.
(thy)
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