Interview: „Wir nutzen diese Krise, um uns weiterzuentwickeln“

Nochmal zurück zur Flotte: Ihre A380 sind aktuell am Boden, welche Pläne haben Sie für den bei Passagieren beliebten Flugzeugtyp bzw. die in den A380 verbauten Suiten?

Wir haben vor, sieben unserer insgesamt 19 A380 zu verkaufen. Die restlichen zwölf Maschinen wollen wir in Schlüsselmärkten platzieren. Die A380-Suiten sind unser ikonisches Produkt, mit dem wir in den Finanz- und Businesszentren sowie in den Modemetropolen präsent sein wollen – in London, Paris, Sydney, aber auch in Shanghai und Mumbai. Wir werden so das Markenimage unserer A380-Suiten weiter stärken und global ausrollen.

Außerdem kennen Sie ja unsere Boeing 777-9, den Ersatz für unsere B777-300ER und erste First-Class-Produktentwicklung nach den Suiten. Da die Flottenneuzugänge der letzten Jahre, die B787 und die A350, keine First Class haben, ist die First Class in der B777-9 eine brandneue Entwicklung in dieser Kategorie für uns – auf die wir sehr gespannt sind. Es mag gerade nicht der beste Zeitpunkt sein, um über eine derartige Innovation zu sprechen, aber wir arbeiten bereits seit Monaten mit Hochdruck daran, zumal die Entwicklung eines solchen Produkts bis zu einem Jahr dauern kann. Wenn wir fertig und für den Launch bereit sind, wird auch der Markt wieder dafür bereit sein. Ohne zu viel zu verraten, möchte ich sagen, dass wir mit dem neuen Produkt in der B777-9 zwar nicht auf dem gleichen Level der A380-Suiten sein werden – das liegt ganz einfach an der physischen Beschaffenheit des Flugzeugs -, aber dass wir sehr nah dran sein werden und in mancherlei Hinsicht sogar besser. Natürlich ist es an unseren Passagieren, dies zu beurteilen, aber wir hoffen, dass sie zu schätzen wissen, was wir mit der neuen First Class zu erreichen versuchen.

Wann glauben Sie, mit der neuen Entwicklung auf den Markt gehen zu können?

Sicherlich nicht in den nächsten sechs Monaten, aber auch nicht erst in zwei Jahren.

Ihre Vision / Hoffnung für die Zeit nach Corona?

Nun, wir sind stolz sagen zu dürfen, dass wir unter den Besten, wenn nicht die Besten sind. Deshalb arbeiten wir hart daran, diese Position zu halten oder aber auch noch weiter zu verbessern. Wir haben das Glück, die Rückendeckung unserer Stakeholder und besonders unserer Aktionäre zu haben. Das versetzt uns in die Lage, weiterhin in unsere Mitarbeiter, Produkte und Services zu investieren, gestärkt aus der Krise herauszukommen und erneut eine führende Position einzunehmen. Ich kann nicht für andere Airlines sprechen, aber für uns bietet die Krise auch die Möglichkeit, uns zu wandeln, weiterzuentwickeln und noch stärker zu werden. Deshalb schöpfen wir diese Zeit voll aus.

Interview: Sabine Galas

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