Nicht nur Schwellenländer haben ein akutes Smogproblem. Auch in Europa gibt es nur noch wenig Flecken mit reiner Luft. Vor allem Städte in Norditalien und Osteuropa haben ein Problem.
Anfang November gab es mal wieder Smogalarm in Neu-Delhi. Die Feinstaubwerte der 32-Millionen-Metropole überstiegen die Werte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von im jährlichen Schnitt fünf Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft um das Hundertfache. Die Folge: zehn Tage schulfrei für die Kinder. Wenn’s danach nicht besser wird, dann wird der Verkehr eingeschränkt.
Ganz so dick ist in Europas Metropolen die Luft noch nicht. Dennoch gibt es zahlreiche Städte, in denen die Luftqualität sämtliche Werte der WHO deutlich überschreitet. Die Deutsche Welle hat zusammen mit dem European Data Journalism Network Satellitendaten des Copernicus Atmospheric Monitoring Service (CAMS) ausgewertet. Hintergrund ist die Bemühung der EU, neue Richtlinien zur Luftverschmutzung zu erarbeiten.
Demzufolge lebten im vergangenen Jahr 98 Prozent der Europäer in Regionen mit wesentlich höheren Grenzwerten, als von der WHO festgelegt. Die dreckigsten Großstädte in Europa kamen auf Feinstaubkonzentrationen von im Schnitt circa 25 Mikrogramm pro Kubikmeter (PM 2,5). Herzkrankheiten und Atemwegsbeschwerden sind unter anderem die Folge. Die beste Luft dagegen haben Island, Finnland, Norwegen und Schweden.
Die größten Probleme mit Feinstaub haben Norditalien mit Mailand, Padua und Verona sowie Osteuropa mit Bukarest, Budapest, Kattowitz und Krakau.
(thy)
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