Bereits Ende nächsten Jahres sollen die ersten komplett neuen Nachtzüge der ÖBB auf die Schienen gehen. Mit den Mini Cabins wurde auch an Dienstreisende gedacht. Sie versprechen mehr Komfort und Privatsphäre. Ihr Look entspricht schicken Kunststoffzellen.
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gehörten zu den wenigen Bahnunternehmen, die nie ihre Nachtzüge aufgaben. In den letzten Jahren profitierten sie daher vom Trend zu mehr nachhaltigen Reisen und spannten ein Netz zu europäischen Metropolen.
Jetzt hat die ÖBB zusammen mit Siemens Mobile komplett neu konzipierte Schlafwagen vorgestellt. Die siebenteiligen Nightjets der neuen Generation bestehen aus je zwei Sitzwagen (Steuerwagen und Multifunktionswagen), drei Liegewagen und zwei Schlafwagen.
Die maximale Gesamtkapazität pro Garnitur beläuft sich auf 254 Plätze. Bei der Gestaltung verbindet sich hochmodernes Design mit noch mehr Komfort und Platz. Durch eine geringere Belegung (2er-Abteil im Schlafwagen, 4er-Abteil im Liegewagen) und die neuartigen Mini Cabins für Alleinreisende entsprechen die ÖBB dem vielfachen Wunsch der Passagiere nach mehr Privatsphäre.
Diese Mini Cabins dürften vor allem für Geschäftsreisende von Interesse sein. Sie gewähren nicht nur ungestörte Ruhe, sondern sind mit Ablagefläche, verschiebbaren Klapptisch fürs Frühstück mit integriertem Spiegel, Kleiderhaken, Leselampe sowie direkt angrenzende Schließfächer für das Gepäck ausgestattet.
Die ersten Züge sollen Ende Sommer 2023 Richtung Italien eingesetzt werden – sie werden auf den Verbindungen von Wien und München nach Rom, Venedig und Mailand fahren. Bis zum Jahr 2025 werden im Nachtzugverkehr dann 33 Nightjets der neuen Generation in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und den Niederlanden im Einsatz sein und damit einen großen Teil der Bestandszüge ersetzen.
(thy)
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