Im Schlafwagen reisen, ist die einfachste Art, zeitsparend, klimaschonend und komfortabel entfernte Orte zu erreichen. Kein Wunder also, wenn immer neue Verbindungen, Züge und Start-ups auf die Reise gehen.
Am Anfang war es nur die Österreichische Bundesbahn (ÖBB), die noch mit ihren Nightjets durch Europa kreuzte. Doch so um 2017/2018 drehte sich der Wind, und immer mehr Nachtzüge wurden wieder auf die Gleise gesetzt. Vor allem die Debatte über den Klimawandel, der sich immer öfter und vor allem mit schlimmen Folgen auswirkte, dürfte dieser Art der Fortbewegung einen Schub verliehen haben. Inzwischen kommen immer neue Verbindungen und Unternehmen hinzu.
Bereits seit dem 31. März dieses Jahres verbindet ein Nachtzug des schwedischen Bahnbetreibers Snälltåget die Hauptstadt mit Kopenhagen und Stockholm. Der Zug verlässt den Berliner Hauptbahnhof um 20.57 Uhr und kommt gegen 14 Uhr am nächsten Tag in Schwedens Kapitale an.
Dank der Zusammenarbeit zwischen DB und ÖBB soll bereits ab Dezember dreimal die Woche ein Nightjet zwischen Berlin – Paris bzw. Brüssel verkehren. Die Fahrt dauert rund 14 Stunden. Ein Jahr später sind dann tägliche Verbindungen von Berlin und Wien vorgesehen. Der Nightjet fährt ab Berlin Hauptbahnhof um 20.18 Uhr und kommt in Paris, Gare de l’Est, um 20.24 Uhr an.
Schon seit diesem Frühjahr bedient der European Sleeper die Strecke Brüssel – Berlin. Ab Frühjahr 2025 hofft das belgisch-niederländische Unternehmen einen Nachtzug zwischen Amsterdam und Barcelona betreiben zu können. Bis dato stehen die Stationen Rotterdam, Antwerpen, Brüssel, Lille, Avignon, Montpellier, Perpignan, Figueres und Girona fest. Wie schon die Strecke Brüssel – Berlin wird auch die neue Route von der EU-Kommission gefördert. Der Plan ist den grenzüberschreitenden Bahnverkehr bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 zu verdreifachen.
Start-ups müssen groß denken und dürfen gerne auch ein wenig dick auftragen. Beides ist der Fall bei dem jungen Unternehmen Midnight Trains. Ausgehend von Paris als Drehkreuz soll ab 2025 ganz Europa sternförmig angesteuert werden. Angepeilt sind zehn Ziele zwischen 800 und 1200 Kilometer entfernt von der französischen Hauptstadt. „Was die Airlines als Reiseerfahrung verkaufen ist ein Auslaufmodell. Es ist an der Zeit, Kurzflüge abzuschaffen“, heißt auf der Website. Angekündigt werden Luxuszüge mit jeweils eigenen Mini-Zimmern und Micro-Bädern. Dazu gibt’s feinstes Catering und eine Bar.
(thy)
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