Die Zukunft rückt täglich etwas näher: So wird auf dem Flughafen von London Heathrow derzeit ein Selfservice-System für die berührungsfreie Gepäckaufgabe erprobt.
Das Softwareunternehmen Amadeus setzt dabei Näherungssensoren ein, sodass noch nicht einmal mehr die Bildschirme angefasst werden müssen. Für das neue Verfahren hat die Amadeus-Tochterfirma ICM Airport Technics sechs Geräte für die automatische Gepäckabgabe aufgestellt.
Um nun über den Touchscreen die Koffer kontaktfrei einzuchecken, wurde am oberen Rand ein Infrarot-Näherungssensor eingebaut. Er kann den Finger des Passagiers bis zu einer Entfernung von drei Zentimetern auf der Bildschirmoberfläche erkennen. Der Fluggast muss also seinen Finger nur nah genug über dem Monitor schweben lassen, um den Automat zu nutzen.
Der Test ist nur eine der Maßnahmen, mit denen Heathrow Airport im Rahmen des Fly-Safe-Programms berührungslose Check-in-Prozesse ermöglicht. So verfügt der Flughafen bereits über 270 Gepäckabgabe-Automaten, die von 30 Airlines gemeinsam genutzt werden und 2019 über fünf Millionen Gepäckstücke abgefertigt haben. Sollte sich das kontaktlose Verfahren mit den Näherungssensoren im Test bewähren, so könnten die bereits vorhandenen Geräte nachgerüstet werden.
Im Vorfeld dieses großen Tests hatten Amadeus und der Flughafen Heathrow andere berührungsfreie Selfservice-Technologien ausprobiert, darunter auch das „Screen Monitoring“, bei dem der Reisende die Gepäckabgabe-Station mit seinem eigenen Handy steuert. Allerdings erwies sich der Ansatz mit dem Näherungssensor als vielversprechender.
Keine Zukunftsmusik mehr ist der komplette berührungslose Check-in in Norwegen. Der dortige Flughafenbetreiber Avinor hat 17 von 44 Flughäfen mithilfe des IT-Spezialisten Amadeus umgerüstet und bietet nun seit einem Jahr lückenloses Einchecken ohne Berührung.
(thy)
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